KrankenhäuserWie realistisch eine Kooperation der Kliniken in Leverkusen ist

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Eine Pflegekraft auf dem Weg ins Klinikum Leverkusen.

Eine Pflegekraft auf dem Weg ins Klinikum Leverkusen.

Leverkusen diskutiert über die Zukunft seiner beiden Krankenhäuser. Eine Fusion der Kliniken in Schlebusch und Opladen ist eine der Möglichkeiten.

Der Antrag der KPlus-Gruppe, der Betreiberin des St.-Remigius-Krankenhauses in Opladen, auf ein Schutzschirmverfahren hat in der Leverkusener Öffentlichkeit eine Diskussion um die Krankenhauslandschaft in der Stadt entfacht. Zwei Kliniken gibt es noch in Leverkusen, St. Remigius und das Klinikum. Nicht wenige in der Stadt fürchten allerdings, dass das langfristig nicht so bleibt.

Fakt ist: Das St. Remigius ist vom Schutzschirmverfahren der Kplus-Gruppe nicht betroffen. Ein Krankenhaus in Solingen wird geschlossen, die Leistungen nach Haan und Hilgen verteilt. Trotzdem bereiten die Schwierigkeiten des Trägers Menschen in Leverkusen Sorgen. Die Fraktion Opladen Plus hatte einen Antrag gestellt, die Stadt möge alles tun, um den Standort zu erhalten. Dass das Schutzschirmverfahren das St.-Remigius-Krankenhaus nicht betrifft, war da noch nicht öffentlich bekannt.

Wenn es um die Zukunft der Leverkusener Krankenhauslandschaft geht, fordern einige, dass beide Leverkusener Standorte zusammengelegt werden oder es eine Kooperation geben soll. Die FDP forderte jüngst sogar, dass die Stadt das St.-Remigius-Krankenhaus übernehmen solle. Die Klinikum Leverkusen gGmbH ist bereits eine 100-prozentige Stadttochter. Beide Häuser versorgen nach Angaben der Stadt im Jahr zusammen rund 40.000 Menschen stationär.

Leverkusen: Oberbürgermeister lässt keinen Zweifel

Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath drückt sich zwar einigermaßen vage aus, lässt aber keinen Zweifel daran, dass eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit für ihn denkbar sei, wenn er sagt: „Angesichts der Pläne des Bundes für eine grundlegende Klinikreform ist es wichtig, schon jetzt darüber nachzudenken, wie die sich ergänzenden Stärken und Schwerpunkte beider Häuser verbunden werden können, um das medizinische Profil zu schärfen, Arbeitsplätze zu sichern und tragfähige Versorgungsstrukturen auch leistungswirtschaftlich zu garantieren.“

Gedanken darüber macht sich jedenfalls auch das Klinikum, wie ein Statement des kaufmännischen Geschäftsführers, Dr. André Schumann, zu den Turbulenzen der KPlus-Gruppe zeigt: Die aktuelle Entwicklung sei Ansporn, „genau darüber nachzudenken, wie unsere lokale Versorgung in Leverkusen langfristig organisiert werden kann. Wir stehen zur Verfügung und würden es begrüßen, mit dem St. Remigius-Krankenhaus eine gemeinsame und abgestimmte Lösung zu erarbeiten, die den Standort in Opladen sichert und die Versorgung für Leverkusen wirtschaftlich und medizinisch noch weiter optimiert“.

Leverkusen: Das sagt die Kplus-Gruppe

„Die Gesellschafter der KPlus-Gruppe zeigen sich besorgt über die Entwicklung, sehen aber die Notwendigkeit des Schrittes für die betroffenen Gesellschaften und tragen die Entscheidung mit“, kommentiert auf Anfrage Cerstin Tschirner, die Leiterin Unternehmenskommunikation der KPlus-Gruppe, die Situation.

Für die GmbH, die hinter dem Opladener Krankenhaus steht, drohe allerdings keine Zahlungsunfähigkeit. Deshalb sei für das Krankenhaus auch kein Schutzschirmverfahren eingeleitet worden. Bei einem Schutzschirmverfahren, wie es die KPlus-Gruppe eingeleitet hat, werde jede einzelne Konzerngesellschaft geprüft.

Träger schließt Verkauf von Leverkusener Klinik aus

Tschirner wird deutlich: „Die Versorgung ist gesichert.“ Die Leverkusenerinnen und Leverkusener müssten sich keine Sorgen um das St.-Remigius-Krankenhaus machen. Das Krankenhaus „arbeitet in vollem Umfang und in allen Leistungsbereichen weiter“. Das Haus sei auch in Zukunft ein fester Bestandteil der Kplus-Gruppe. „Ein Verkauf einzelner Einrichtungen wird nicht stattfinden.“

Sowohl in der Stadt als auch darüber hinaus habe sich das St.-Remigius-Krankenhaus mit seinen Spezialisierungen, zum Beispiel mit dem Wirbelsäulenzentrum und der Endoprothetikzentrum, etabliert. Es laufe gut, Patientinnen und Patienten nähmen das Haus sehr gut an. 

Offen für Kooperationsgespräche mit dem Klinikum sei man dennoch. „Die Zusammenarbeit zwischen den Leverkusener Kliniken läuft gut, das haben die Pandemie und auch die Flut in den letzten Jahren eindrucksvoll gezeigt“, sagt Tschirner.

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