Tausende strömten am Samstag bei sommerlichen Temperaturen nach Morsbach. Dort fand zum 16. Mal die „Lange Nacht der Republik“ statt.
Lange Nacht der RepublikMusik und Tanz auf Morsbachs Straßen

Die Gäste der „Langen Nacht“ machten dem Namen der Morsbacher Sause alle Ehre und zeigten Durchhaltevermögen.
Copyright: Foto: Michael Kupper
Einen traumhaften Sommerabend verbrachten Tausende Gäste am Samstag mit Musik und Tanz auf den Straßen bei der „Langen Nacht der Republik“ im Ortskern von Morsbach. Gemeinsam hatten 33 Akteure ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Daran hatten sich sämtliche Großunternehmen der Region wie auch kleinere Firmen und die Ortsvereine beteiligt. „Erstmals sind auch sämtliche örtlichen Gastronomen mit dabei“, freute sich Frank Reuber, Vorsitzender des Gemeindekulturverbands Morsbach, der die Traditionsveranstaltung organisiert hatte.
Ein Marsch für den Minister
Als Überraschungsgast machte sich auch NRW-Innenminister Herbert Reul ein Bild vom sommerlichen Kulturleben im Süden des Oberbergischen Kreises. Als Privatperson kam der Minister ins Gespräch mit Gästen und Akteuren. Lachend reagierte er auf den Kommentar des Lichtenbergers Udo Schnoewitz: „Sie sind einer, der sich kümmert – davon könnte es ein paar mehr geben.“ Reul interessierte sich für das Angebot der Unternehmen ebenso wie für die Leckereien vom Grill und die kulturellen Darbietungen. Besonders gefiel ihm das gemeinsame Platzkonzert vom Klangwerk Morsbach, dem Musikverein Lichtenberg und dem Musikkreis Holpe unter Leitung von Nadine Reuber. Als er bekannte, ein Fan von Marschmusik zu sein, gab es extra für ihn „Dem Land Tirol die Treue“ mit einer Gesangseinlage.
Im Gespräch mit dieser Zeitung sagte er begeistert: „Ich war schon auf vielen großen Festen, doch dass Unternehmen gemeinsam mit Vereinen so etwas organisieren, habe ich noch nicht erlebt. Aber genau dieses Zusammenspiel brauchen wir in diesen Zeiten in der Mitte unserer Gesellschaft.“ Der Gemeindekulturverband begrüßte den Besuch des Ministers, bedauerte allerdings, dass er als Veranstalter nicht zuvor von dessen Einladung durch die Ortsgruppe der CDU informiert worden war.
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Viel Applaus erhielt der Auftritt der Wolpertinger vom SV Morsbach mit ihrem Tanz „Zirkus“ auf dem Kreisel vor dem Rathaus. Zuvor hatten sich die Mini-Wolpis tanzend als „Kinder vom Dorf“ präsentiert.
Futuristisches Zaubererkostüm
Beim Fassanstich lobte Bürgermeister Jörg Bukowski den unglaublichen Aufwand, den die vielen Ehrenamtler für die „Lange Nacht der Republik“ geleistet hatten: „Da kann man nur sagen: Hut ab.“ Erstmals war auch der Unterhaltungskünstler „Dr. Musikus“ alias Klemens Kopka aus dem baden-württembergischen Dettenheim mit am Start. In einem futuristisch anmutenden Zaubererkostüm rollte er über die Straßen und begeisterte mit aktuellen Songs und seiner Gitarre. Durch das beleuchtete Gewand wirkte das im Dunklen grandios. Ebenfalls ein Novum war die „Pänz Arena“ in der Bachstraße mit Stapeltürmen, Menschen-Kicker, Hüpfburg und Fußball-Dart.
Viel Spaß hatten die Kleinen auch beim Ausprobieren des Fußboards und der Gleichgewichtselemente des Sport- und Gesundheitszentrums Re-Action. Die Kinder nutzten die angebotenen Möglichkeiten begeistert und Chefin Julia Schuh erläuterte: „Das Training beginnt an den Füßen.“
Wir waren schon öfter auf der langen Nacht – das ist einfach toll für die Kinder.
Der sechsjährigen Finja Haas aus Waldbröl gefiel vor allem der Gleichgewichtsparcours: „Das Skateboard mag ich am liebsten.“ Ihre Mutter Nathalie strahlte: „Wir waren schon öfter auf der langen Nacht – das ist einfach toll für die Kinder.“ Die Älteren hingegen genossen die Party-Rhythmen mit mehreren Live-Bands und DJs bis tief in die Nacht – und machten dem Namen der Veranstaltung alle Ehre.