Minister am Café-MobilRhein-Bergs Polizei sucht das Gespräch mit Herbert Reul

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NRW-Innenminister Herbert Reul (linkes Bild, l.) im Gespräch mit Helga Henk (r.) und Claudia Kammann. Am Café-Mobil (rechtes Bild) kamen am Mittwoch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger mit der Polizei „auf einen Kaffee“ ins Gespräch.

NRW-Innenminister Herbert Reul (linkes Bild, l.) im Gespräch mit Helga Henk (r.) und Claudia Kammann. Am Café-Mobil (rechtes Bild) kamen am Mittwoch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger mit der Polizei „auf einen Kaffee“ ins Gespräch.

Bergisch Gladbach – Kurz stutzt Helga Henk, als ihr auf dem Weg durch die Fußgängerzone niemand anderes als NRW-Innenminister Herbert Reul umringt von Polizisten einen Kaffee anbietet. Dann lässt sich die Bergisch Gladbacherin, die mit ihrem Rollator auf dem Weg zum Wochenmarkt ist, auf einen Kakao ein. Den gibt’s auch am Café-Mobil, mit dem die Polizei am Mittwochmorgen Station in Gladbachs Fußgängerzone machte.

„Coffee with a cop“ (Kaffee mit einem Polizisten) heißt die Aktion, die ursprünglich aus den USA stammt. „Habe ich irgendwann auch mal bei der Bundespolizei gesehen und gesagt: Das brauchen wir auch“, sagt Herbert Reul und ordert bei Burghard Stephan vom Cave-Mobil das Heißgetränk für Helga Henk. Die macht mittlerweile das, wozu die Aktion dienen soll, sie ist mit Kriminalhauptkommissarin Claudia Kammann locker ins Gespräch gekommen, berichtet davon, wie sie regelmäßig dubiose Anrufer so lange zuredet, bis die auflegen.

NRW-Innenminister Herbert Reul (linkes Bild, l.) im Gespräch mit Helga Henk (r.) und Claudia Kammann. Am Café-Mobil (rechtes Bild) kamen am Mittwoch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger mit der Polizei „auf einen Kaffee“ ins Gespräch.

NRW-Innenminister Herbert Reul (linkes Bild, l.) im Gespräch mit Helga Henk (r.) und Claudia Kammann. Am Café-Mobil (rechtes Bild) kamen am Mittwoch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger mit der Polizei „auf einen Kaffee“ ins Gespräch.

„Mit Enkeltrick braucht man mir nicht zu kommen“, sagt die Seniorin. Claudia Kammann entdeckt trotzdem noch eine Verbesserungsmöglichkeit und gibt Helga Henk einen Tipp, wie sie ihr Portemonnaie auf dem Weg zum Markt noch besser vor unbefugtem Zugriff schützen kann. „Nah am Körper ist immer der beste Ort“, erklärt die Leiterin des für Prävention zuständigen Kriminalkommissariats.

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Polizeiauto in Schaum auf dem Capuccino

„Wir stehen zu eng, wir müssen die Leute ansprechen“, empfiehlt Reul den Polizistinnen und Polizisten und fragt augenzwinkernd, ob Kaffeemacher Stephan Burghard auch ein Polizeisymbol mit Schaum auf den Cappuccino zaubern kann. „Geht schon“, sagt der Mann hinter dem Tresen, zückt sein Handy und zeigt Bilder von einem aus Schaum geformten Polizeiauto auf einem Kaffee. „Dauert aber dann zehn Minuten.“

Marion Land aus Overath steuert den Kaffeestand mit den Polizisten an, unter die sich auch Landrat Stephan Santelmann, Polizeibeiratsvorsitzender Klaus-Dieter Becker und Kreispolizei-Abteilungsleiterin Birgit Buchholz gemischt haben: „Ich wollte nur mal Danke sage für Ihre Arbeit“, sagt Marion Land. „Ich bin heilfroh, dass es so eine Polizei bei uns gibt.“

Ob Sorge vor Einbrechern, Fragen zu Blaulichteinsätzen oder ein Gespräch über die Sicherheit im Allgemeinen – zahlreiche Passanten nutzten die Gelegenheit zu einem Kaffee mit der Polizei, auch nachdem der Innenminister nach einer Stunde zum Termin mit dem Ministerpräsident weiter musste.

Keine Genehmigung für die Polizei

Überrascht waren die Organisatoren der Aktion darüber, dass sie nicht wie anderenorts auf den Wochenmarkt durften. Das habe allerdings nichts mit Konkurrenz für die übrigen Marktstände zu tun gehabt, widersprach Stadtsprecherin Marion Linnenbrink auf Nachfrage entsprechenden vor Ort kommunizierten Begründungen: „Es ging nur dadrum, dass man nach Start des Wochenmarkts um 7 Uhr nicht mehr auf den Platz hätte fahren dürfen. Und das wäre ja beim Café-Mobil der Fall gewesen.“

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Für Polizeisprecher Christian Tholl war es – so oder so – am Ende eine gelungene Aktion: „Sämtliches Infomaterial war ausgegeben, und wir haben sogar noch Interessenten für den Polizeiberuf gewonnen.“

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