Rhein-BergSPD stellt Bewerber für Bundestagskandidatur vor

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Sie wollen für die SPD in den Bundestagswahlkampf ziehen (v.l.): Alexander Franzen, Michael Zalfen, Kastriot Krasniqi, Moderatorin Heike Engels, Guido Bach und Ute Stauer in der digital aus dem Bergischen Löwen übertragenen Vorstellungsrunde.

Sie wollen für die SPD in den Bundestagswahlkampf ziehen (v.l.): Alexander Franzen, Michael Zalfen, Kastriot Krasniqi, Moderatorin Heike Engels, Guido Bach und Ute Stauer in der digital aus dem Bergischen Löwen übertragenen Vorstellungsrunde.

Rhein-Berg – An Kandidaten mangelt es der SPD nicht. Gleich eine Frau und vier Männer bewerben sich um die rheinisch-bergische Direktkandidatur der Sozialdemokraten für die Bundestagswahl im Herbst. Am Samstag in einer Woche stimmen die Delegierten der einzelnen Ortsvereine bei einer Versammlung unter erhöhten Corona-Schutzmaßnahmen im Bergischen Löwen darüber ab, wer für die SPD Rhein-Berg in den Wahlkampf ziehen wird.

Zuvor haben sich die Bewerber bereits in einer aufwendig produzierten digitalen Vorstellrunde den Parteimitgliedern präsentiert und den per Chat übermittelten Fragen der Mitglieder gestellt.

Neben dem beruflich als Betriebsratsvorsitzender tätigen Michael Zalfen (58) aus Bergisch Gladbach, der bereits 2013 für die SPD Rhein-Berg bei der Bundestagswahl angetreten ist, bewerben sich die Berufskollegdozentin Ute Stauer (57) aus Bergisch Gladbach, der 50-jährige Koch Guido Bach aus Bergisch Gladbach, der Ingenieur Alexander Franzen (29) aus Rösrath sowie der Sozialversicherungsfachangestellte Kastriot Krasniqi (28) aus Bergisch Gladbach um die Kandidatur für die SPD im Bundestagswahlkreis 100 Rheinisch-Bergischer Kreis.

Kandidaten präsentieren ihre politischen Schwerpunkte

Während sich Ute Stauer vor allem für Frauen sowie eine nachhaltige Arbeits- und Sozialpolitik einsetzen möchte, macht sich Guido Koch für Arbeitnehmer und Arbeitgeber kleinerer Betriebe stark und möchte jungen Menschen bei politischen Fragestellungen mehr zuhören. Kastriot Krasniqi, der als Kind aus dem Kosovo kam, gibt Verkehr, Klimaschutz und Integrationspolitik als seine Steckenpferde an.

Mit aufwendiger Übertragungs- und Chat-Technik hat die SPD Rhein-Berg ihre Diskussionsrunde zu über 100 Interessierten übertragen.

Mit aufwendiger Übertragungs- und Chat-Technik hat die SPD Rhein-Berg ihre Diskussionsrunde zu über 100 Interessierten übertragen.

Alexander Franzen hat sich die Bekämpfung der sozialen Ungleichheit und des Pflegenotstands auf die Fahnen geschrieben und kündigte an, dabei auch provokantere Thesen vertreten zu wollen. Michael Zalfen will mit dem „neuen Sozialstaat“ Themen wie Bildung, Pflege, Klimaschutz und soziale Ungleichheit angehen, wie es der stellvertretende Kreisvorsitzende Simon Dannhauer in der Vorstellungsrunde der Kandidaten formulierte.

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Diese stellten sich in der von Vize-Parteichefin Heike Engels moderierten Runde auch den digital übermittelten Fragen der Zuschauer, die von der Legalisierung von Cannabis bis zur Vermögensverteilung in der Gesellschaft reichten. Breit gefächert waren auch die Antworten der Bewerber.

Cannabis-Debatte spaltet Kandidatinnen

Während Guido Koch etwa sein „Ja“ zur Cannabis-Legalisierung unter anderem damit begründete, Menschen nicht zur Kriminalität zwingen zu wollen, sprach sich Ute Steuer für eine Entkriminalisierung der Nutzer aus, Kastriot Krasniqi für eine stärkere Kontrolle durch eine Legalisierung. Alexander Franzen wies darauf hin, dass an Alkohol viel mehr Menschen sterben würden, während sich Michael Zalfen an seine Arbeit in einem Jugendheim in Neubrück erinnerte: „Das ist eine Droge, das darf man nicht vergessen.“

Mehr als 100 Teilnehmer verfolgten die Podiumsrunde live, auf der Internetplattform Youtube ist die Veranstaltung auch weiterhin zu sehen (Zugang auch über www.spd-rheinisch-bergischer-kreis.de). „Denn wir wollen bewusst raus aus dem Hinterzimmer und neue Wege gehen“, erläuterte SPD-Kreisparteivorsitzender Marcel Kreutz: „Denn egal wen wir am Ende in den Bundestag schicken werden, eins ist klar: Wenn wir etwas verändern wollen, wenn wir sozialen Zusammenhalt herstellen wollen, dann wird das nur gelingen, wenn wir eine breite Beteiligung und eine breite Mehrheit dafür haben.“

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