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Zwischen den Wasserwerken Paffendorf und GleschWasser fließt auf 4,9 Kilometern durch neue Leitung

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Bergheim – Das Trinkwasser für den nördlichen Rhein-Erft-Kreis fließt auf neuen Wegen. RWE hat eine 4,9 Kilometer lange Leitung zwischen den Wasserwerken Paffendorf und Glesch gebaut. Von Glesch aus wird das Wasser weiter verteilt in die Haushalte in Bedburg, Bergheim und Elsdorf.

2,7 Millionen Euro hat der Rohrbau gekostet. Noch ist die Leitung im Probebetrieb, zum Jahreswechsel soll sie den regulären Dienst aufnehmen.

„Das Wasserwerk Glesch ist in die Jahre gekommen“, erläutert Detlef Weiß, Leiter des Wasserbetriebs bei der RWE-Tochter Westnetz, die die Leitung betreibt. Statt das alte Wasserwerk aufwendig und für viel Geld auf den Stand der Technik zu bringen, sei es günstiger, die großen Kapazitäten des 1975 in Betrieb genommenen Wasserwerks Paffendorf zu nutzen und das dort aufbereitete Wasser nach Glesch zu leiten und von dort aus in die Fläche zu verteilen.

In die Erde gebracht wurde die Leitung innerhalb nur eines Jahres. „Dabei haben wir so ziemlich alles gekreuzt, nur keine Autobahn“, sagt der für den Leitungsbau zuständige Projektleiter Norbert Bulich. Die Gleise der Hambachbahn und der Deutschen Bahn, Kreis- und Bundesstraßen und auch die Erft wurden mit der Leitung unterquert. Dazu wurden die Rohre durchs Erdreich gepresst. „Dadurch konnten wir Verkehrsbehinderungen während der Bauphase auf ein Minimum reduzieren“, sagt Bulich.

Das Wasser aus dem Wasserwerk Paffendorf, das jedoch gar nicht in Paffendorf, sondern am Bergheimer Ortsrand in der Nähe der Erftverband-Zentrale gelegen ist, hat nach Aussage von Betreiber RWE Power eine sehr gute Qualität. „Wir müssen keine Chemie einsetzen, um es auf Trinkwasserqualität zu bringen“, sagt Martin Pöss, Leiter Wasserversorgung und Gewässer bei RWE Power.

RWE Power holt das Wasser aus bis zu 350 Metern Tiefe. Es handelt sich um Sümpfungswasser aus dem Gebiet um die Tagebaue. Weil es aus der Tiefe des rheinischen Reviers stammt, ist es frei von Düngemitteln, Hormonen, Pestiziden und Medikamentenresten. Allerdings muss es, wie anderes Grundwasser auch, von seinen natürlichen Inhaltsstoffen Kohlensäure und Eisen befreit werden, ehe es ins Netz gegeben wird. Dafür wird Sauerstoff ins Wasser gegeben. Die Kohlensäure kann entweichen, und das Eisen „rostet“ und kann mit Hilfe von feinem Kies aus dem Wasser gefiltert werden.

Die Härte des Trinkwassers nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz liegt auch weiterhin bei „mittel“.