Weniger MethanDeponie Vereinigte Ville soll Vorreiter beim Klimaschutz sein

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Die Deponie Vereinigte Ville soll zum Vorreiter werden, wenn es um das Vermeiden von Ausstößen von Methangas geht.

  • Früher wurde auf der Deponie Vereinigte Ville vor allem Hausmüll aus Köln abgekippt.
  • Nun hat sich die Deponie selbst dazu verpflichtet, den Ausstoß von Methangas zu verringern.
  • Damit soll die Vereinigte Ville zum Vorreiter beim Klimaschutz werden.

Erftstadt – Mülldeponien in Deutschland sollen künftig deutlich weniger Methan in die Luft abgeben. Die Interessengemeinschaft Deutscher Deponiebetreiber (InwesD) verpflichtet sich, bis zum Jahr 2027 jährlich eine Million Tonnen CO2 -Äquivalent einzusparen. Äquivalent deshalb, weil auf den Deponien kein Kohlendioxid entsteht, sondern Methan (CH4 ). Das gilt als mindestens 25-mal gefährlicher als CO2 , entsprechend wird die Menge umgerechnet.

Auf der Deponie Vereinigte Ville, im früheren Tagebau zwischen Erftstadt, Hürth und Brühl gelegen, übergab Hartmut Haemig, Vorstandsvorsitzender von InvesD, die Selbstverpflichtungserklärung Florian Pronold, Staatssekretär im Bundesumweltministerium. Der Ort war mit Bedacht gewählt, soll doch gerade diese Deponie, auf der bis 2005 Hausmüll vor allem aus Köln verkippt wurde, ein Leuchtturmprojekt für den Klimaschutz werden.

Bis zu 70.000 Tonnen sollen eingespart werden

60.000 bis 70.000 Tonnen CO2 -Äquivalent sollen dort demnächst pro Jahr eingespart werden. Methan bildet sich, wenn der Hausmüll, der auf eine dicken Tonschicht ruht und längst unter einem Deckel verschwunden ist, verrottet. Das Gas wird aus dem Deponiekörper nicht einfach in die Luft entlassen, sondern über „Gasbrunnen“, die als weiße Rohre überall im Gelände zu sehen sind, aufgefangen und in einem Heizkraftwerk genutzt.

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Aus der Luft sieht das Deponiegelände wie eine Mondlandschaft aus. Früher wurde dort Hausmüll vor allem aus Köln abgekippt. 

Demnächst soll erst einmal mehr Methan aus dem Müll herausgezogen werden, später wird dann Sauerstoff hineingepumpt, bis irgendwann die Reaktion im Inneren beendet ist und kein Gas mehr entsteht. Haemig rechnet damit, dass frühestens Ende nächsten Jahres die Deponie mit weiteren Gasbrunnen aufgerüstet und mit der neuen Technik ausgestattet wird.

62 Millionen Euro

Das Umweltministerium unterstützt die Pläne der InwesD mit insgesamt 62 Millionen Euro. Das Geld kommt aus dem Topf der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) und soll verhindern, dass die Kommunen und letztlich über die Gebühren die Bürger belastet werden. Wenn das Ziel erreicht werde, habe die Abfallwirtschaft ihren Ausstoß an Treibhausgasen seit 1990 um 87 Prozent gesenkt, sagte Staatssekretär Pronold.

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2027 würden dann die Erfahrungen ausgewertet und vermutlich die Deponieverordnung so verschärft, dass das, was auf der Vereinigten Ville freiwillig passiert, für alle Deponien Pflicht werde.

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