FusionZwei Pfarreien in Hennef werden zu einer – Rott bleibt eigenständig

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Die Kirche von St. Simon und Judas im Zentralort wird Pfarrkirche der neuen Gemeinde St. Michael Hennef.

Hennef – Die Tage der beiden katholischen Pfarreien im Hennefer Zentralort und in Geistingen sind gezählt. St. Simon und Judas fusioniert mit St. Michael. Dazu werden die Pfarreien am Jahresende aufgelöst, und zum 1. Januar 2023 wird unter dem Namen St. Michael Hennef eine neue Kirchengemeinde gegründet.

Über dieses Ergebnis von Überlegungen, wie sich Kräfte im Pfarrverband Geistingen-Hennef-Rott bündeln lassen, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, berichtet Pfarrer Hans-Josef Lahr in den Pfarrverbandsnachrichten. Der Pfarrgemeinderat, die Kirchenvorstände und die Seelsorgeteams hatten vorab in mehreren Gesprächen über die Vor- und Nachteile einer Fusion beraten.

Angst vor Identitätsverlust

In Rott sah man mehr Nachteile. Der Kirchenvorstand von St. Mariä Heimsuchung hat sich gegen ein Zusammengehen mit St. Simon und Judas und St. Michael entschieden. „Die Menschen wollen nicht in eine andere Pfarrei wechseln“, erklärte der Vorsitzende Dr. Reinhard Hauf im Gespräch mit dieser Zeitung den Grund. Größte Befürchtung sei, dass bei einer Fusion ein wichtiges Stück der Identität in der Obergemeinde verloren gehe. Rott bleibt indes in dem Pfarrverband.

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Das Kirchenportal steht offen für die Fusion.

Der für alle drei Gemeinden zuständige Pfarrgemeinderat hat einstimmig für die Teilfusion votiert. Auf Anfrage trat der Vorsitzende Johannes Oppermann etwaigen Befürchtungen entgegen, dass die Fusion zur Reduzierung der Messen und gar zu Kirchenschließungen führen könne: „Das wird sich nicht auf die Gottesdienstordnung auswirken.“

Neuordnung des Erzbistums Köln

Neuordnung

Das Generalvikariat hat einen zentralen Vorschlag für die Neuordnung der Seelsorgebereiche im Erzbistum Köln unterbreitet.

Bis Mitte Oktober sollen die Gremien der Pfarrgemeinden diesen Vorschlag prüfen und möglichst viele Interessierte daran beteiligen. Danach können die Gremien dem Vorschlag zustimmen oder eine Alternative für ihre künftige Pastorale Einheit vorlegen. Ende des Jahres entscheidet der Erzbischof auf dieser Grundlage.

Im Kreisdekanat Rhein-Sieg-Kreis soll es rechtsrheinisch nur noch sechs Seelsorgebereiche geben. Vorgeschlagen ist die Zusammenlegung von St. Servatius Siegburg mit St. Johannes Lohmar und Sankt Augustin; Bad Honnef, Verbandsgemeinde Unkel, Königswinter-Tal, Niederkassel-Nord und Siegmündung; St. Patricius Eitorf, Windeck und Rheinischer Westerwald; Geistingen-Hennef-Rott und Hennef-Ost; Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth. (kh)

Sechs Seelsorgebereiche in Rhein-Sieg

Im Kreisdekanat Rhein-Sieg-Kreis soll es rechtsrheinisch nur noch sechs Seelsorgebereiche geben. Vorgeschlagen ist die Zusammenlegung von St. Servatius Siegburg mit St. Johannes Lohmar und Sankt Augustin; Bad Honnef, Verbandsgemeinde Unkel, Königswinter-Tal, Niederkassel-Nord und Siegmündung; St. Patricius Eitorf, Windeck und Rheinischer Westerwald; Geistingen-Hennef-Rott und Hennef-Ost; Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth. (kh)

Man betrachte den Weg „als Chance für das Pfarrleben und der verwaltungstechnischen Vereinfachung in Büro und Gremien“, so Pastor Lahr. Im neuen Gemeindenamen St. Michael Hennef spiegelten sich beide Pfarreien gut wider: die ältere Pfarrei St. Michael und St. Simon und Judas, deren Kirche im Hennefer Zentrum die Pfarrkirche werde.

Aus Köln gibt es bereits grünes Licht für die von den Hennefern und Geistingern beantragte Fusion. Nach Anhörung des Priesterrats hat der Erzbischof die Errichtung von St. Michael Hennef zum 1. Januar 2023 entschieden.

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Unabhängig von der Hennefer Pfarreienfusion laufen im Erzbistum Köln Vorbereitungen für einen neuen Zuschnitt der Pastoralen Einheiten. „Ziel ist, dass die 178 bestehenden Seelsorgebereiche zu zirka 60 Pastoralen Einheiten zusammenfinden“, heißt es auf der Internetseite „#ZusammenFinden“ des Bistums. Als Gründe für die Bildung größerer Einheiten werden „tiefgreifende Veränderungen“ in der Kirche genannt, wie die rückgängige Katholikenzahl, weniger Engagierte, abnehmende Finanzkraft und der Schwund beim pastoralen Personal. Diese Trends seien nicht neu. Aber das Zeitfenster, diese Veränderungen zu gestalten, „wird zusehends kleiner“.

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