Offiziell eingeweiht wurde der restaurierte Drache Fafner in der Nibelungenhalle am Drachenfels. Im Februar 2023 verlor er seinen Kopf.
DrachenfelsRestaurierung des Drachen Fafner in Königswinter zog sich über zwei Jahre hin

Wie neu: (v.l.) Marlies Blumenthal, Restauratorin Dr. Ewa Piaszczynski, Christof Blumberger (Enkel des Architekten) und Tochter Anja Blumenthal vor dem restaurierten Drachen in der Nibelungenhalle.
Copyright: Ralf Klodt
Die Freude war Marlies Blumenthal, Seniorchefin von Nibelungenhalle und Reptilienzoo am Drachenfels, deutlich anzusehen, als sie die zahlreichen Gäste anlässlich der erfolgreichen Instandsetzung des Steindrachen Fafner in der Nibelungenhalle begrüßte.
Dabei erinnerte sie an die Schrecksekunde, als es am 18. Februar 2023 in der Nacht einen dumpfen Knall gab und morgens festgestellt wurde, dass der Kopf des Ungetüms abgefallen war. In ihrer Not wandte sie sich damals an Aegidius Strack, der als Experte für Bauwerksanierung hinlänglich bekannt ist und beauftragte auf seinen Vorschlag hin die Firma Strotmann in Siegburg mit der Restaurierung.
Kopf und Körper war von kleinen Rissen durchzogen
„Vielen Dank, dass sie alle hier sind, um gemeinsam die Bedeutung und den Erhalt unseres kulturellen Erbes in Königswinter am Drachenfels zu würdigen“, sagte sie, bevor sie das Wort an ihre Tochter Anja gab, die das Projekt der Restaurierung erläuterte.
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Anja Blumenthal bedankte sich als Erstes bei der unteren Denkmalschutzbehörde Königswinter, dem Landschaftsverband Rheinland, der Bezirksregierung Köln und der Firma Strotmann, die alle durch beteiligte Mitarbeiter vertreten waren. Weiterer Dank ging an Christof Blumberger, Enkel von Architekt und Bildhauer Franz-Josef Krings, der Fafner im Jahr 1933 schuf, für seine Zuwendung und Unterstützung.
„Diese Restaurierung war eine gemeinsame Anstrengung, die viel Engagement, Fachwissen und Geduld erfordert hat“, sagte sie, „und die sich insgesamt über zwei Jahre hingezogen hat.“ Begonnen hatten die Arbeiten mit der gründlichen und behutsamen Reinigung der Oberfläche des Drachen, die mit Moos und Flechten bewachsen war und ihn besonders verwunschen aussehen ließ, aber dem Stein geschadet hat.
Kopf und Körper waren von kleinen und großen Rissen durchzogen, die eine strukturelle Festigung des Materials notwendig machten. 500 Stunden Arbeitszeit erforderte alleine der Drachenkopf, der mit mineralischem Mörtel und Armierungseisen gefüllt wurde und danach stolze 300 Kilogramm auf die Waage brachte.

Am 18. Februar 2023 gab es in der Nacht einen dumpfen Knall: Der Drache Fafner in der Nibelungenhalle verlor seinen Kopf.
Copyright: Ralf Klodt
Im Inneren des Körpers wurden weitere 110 Kilogramm Stahl verbaut, die für die Standfestigkeit des Reptils sorgen sollen. Insgesamt haben sechs Fachkräfte der Firma Strotmann in den zwei Jahren daran gearbeitet, Fafner wieder Gestalt zu geben, indem nicht nur der Nasenrücken angehoben und die Augen hervorgearbeitet, sondern auch eine neue Zunge geschaffen wurde.
Als Letztes wurde das Ungetüm am 11. April 2025 mit einer Schutzschicht überzogen, die es sicher in die Lage versetzt, die nächsten hundert Jahre bei Wind und Wetter seine Drachenhöhle und die in den Drachenteichen lebenden Bergmolche zu bewachen.
Anschließend erinnerte Christof Blumberger in einigen Anekdoten an seinen 1968 verstorbenen Großvater und ließ Teile seines Schaffens Revue passieren.
Zufrieden zeigte sich im Nachgang Marlies Blumenthal, dass auch der Finanzrahmen im bereits im Oktober geschätzten niedrigen sechsstelligen Kostenbereich geblieben ist, der zur Hälfte vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitales des Landes NRW gefördert wurde.