Ärger auf die LandespolitikKölner Schüler demonstrieren gegen das Corona-Abitur

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Abitur

Wie die Abiturprüfungen 2021 unter Corona-Bedingungen ablaufen sollen, steht noch nicht fest.

Düsseldorf – Am kommenden Samstag wollen Kölner Abiturientinnen und Abiturienten um 15 Uhr mit einer Demonstration auf dem Alter Markt auf die ihrer Ansicht nach unfairen Bedingungen der diesjährigen Prüfungen zur Hochschulreife aufmerksam machen. Mit der Aktion unterstreichen sie einen Offenen Brief an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP), der bislang ohne Antwort blieb. Darin geben die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rodenkirchen dem Gefühl Ausdruck, dass die Politik sie im Stich lässt und sie einer Überforderung aussetzt. „Aus unserer Sicht ist ein wie von Ihnen geplantes Zentralabitur nicht nur unfair, sondern faktisch nicht möglich“, heißt es in dem Schreiben.

„Wir fordern ein dezentralisiertes Abitur, da die fortschreitende Ausnahmesituation uns Schüler*innen sehr stark belastet und wir aufgrund unseres fehlenden Unterrichts nicht ausreichend vorbereitet sind, um die Abiturprüfungen zu schreiben.“

Unterstützung findet der Offene Brief durch zahlreiche Kölner Abiturjahrgänge etwa des Gymnasiums Kreuzgasse und der Gesamtschule Holweide, aber auch von Schulen aus ganz Nordrhein-Westfalen wie der Pina-Bausch-Gesamtschule Wuppertal und dem Erzbischöflichen St.-Ursula-Gymnasium in Brühl.

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Erweiterte Aufgabenpalette

Gebauer hält dagegen ihre Auffassung aufrecht, dass die Landesregierung mit einer Verlängerung der Vorbereitungszeit und einer erweiterten Aufgabenpalette den Prüflingen entgegen komme. Dank dieser Maßnahmen sei das Abitur 2021 überdies mit den Abschlüssen früherer Jahre vergleichbar.

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Diesem Zweck soll auch das Gesetz zur Sicherung von Schul- und Bildungslaufbahnen im Jahr 2021, das sogenannte Bildungssicherungsgesetz, dienen. Der Gesetzesentwurf steht auf der Tagesordnung des aktuellen Schulausschusses am heutigen Donnerstag. Am Verfahren, das auch den Verzicht auf Blaue Briefe rechtlich absichern soll, übt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft massive Kritik.

„Wenn Frau Gebauer ankündigt, in diesem Frühjahr auf die Blauen Briefe verzichten zu wollen ist das zwar vernünftig, aber noch nicht gesetzlich geregelt. Dazu müsste das Bildungssicherungsgesetz spätestens Ende März unter Dach und Fach sein.“

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