DEL-Saison beendetEine Saison ohne Meister – Haie-Feier fällt aus

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Vergebener Jubel: Vorrundensieger und Vorjahresmeister RB München kann seinen Titel nicht verteidigen.

Köln – In dieser Woche haben die Kölner Haie damit begonnen, ihre Leistungen in  der abgelaufenen Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu analysieren, in der sie nur Platz elf belegt und damit die Teilnahme an den Playoffs verpasst haben. Eine große Enttäuschung für den Verein. Allerdings hätte eine bessere Platzierung den Haien in diesem Jahr auch nicht viel genutzt. Denn am Dienstag gab die Liga bekannt, dass die DEL-Playoffs 2020 ausfallen müssen – wegen der Corona-Epidemie. „Dass wir die Entscheidung so treffen müssen, tut uns für alle Klubs, Partner und insbesondere Fans in ganz Deutschland unheimlich leid“, teilte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke mit. „Wir haben aber angesichts der aktuellen Entwicklungen die Pflicht, verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen. Wir als DEL stellen die Gesundheit unserer Fans, Spieler und Mitarbeiter in den Fokus“.

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Einen deutschen Eishockey-Meister wird es damit in diesem Jahr zum ersten Mal in der Geschichte der Liga nicht geben. Als Hauptrundensieger wird der EHC Red Bull München gemeinsam mit den Adlern Mannheim, den Straubing Tigers und den Eisbären Berlin die DEL in der europäischen Champions Hockey League vertreten.

Alles zum Thema Angela Merkel

Tripcke hatte am Dienstagnachmittag mit den Vertretern der zehn betroffenen Vereine über das Thema beraten, am Abend wurde die Entscheidung bekannt gegeben. Am Mittwoch hätten die Pre-Playoffs begonnen. Umgesetzt würden „die Verbote diverser Bundesländer, Großveranstaltungen wie Spiele der DEL mit mehr als 1000 Zuschauern stattfinden zu lassen“, hieß es in der Mitteilung der Liga. Die DEL folge „damit auch den offiziellen Empfehlungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Gesundheitsminister Jens Spahn, die nun in den behördlichen Verboten umgesetzt wurden.“

Zuschauereinnahmen ein großer Faktor

Es hätte die Möglichkeit bestanden, die Playoff-Begegnungen ohne Publikum auszutragen. Doch das war für die DEL aus finanziellen Gründen keine Option. Denn die Eishockey-Vereine können nicht auf die Zuschauereinnahmen verzichten, da sie der wichtigste Faktor in ihren wirtschaftlichen Kalkulationen sind. TV- und Sponsoren-Gelder sind im Eishockey viel niedriger als  im Fußball. Durch Spiele ohne Besucher hätten sämtliche Playoff-Teilnehmer wirtschaftliche Verluste eingefahren. Zudem könnten natürlich auch Profis am Coronavirus erkranken, was dazu führen würde, dass die Mitspieler in Quarantäne und Playoff-Serien nicht zu Ende gespielt werden könnten. „Die Absage der Playoffs ist die konsequente und vernünftige Umsetzung der Anordnungen des Gesundheitsministeriums bzw. der Empfehlungen vieler medizinischer Institute“, ließ Red Bull München in einer Pressemitteilung wissen.

Saisonabschlussfeier der Haie fällt aus

In Köln fällt wegen des Veranstaltungsverbots die Saisonabschlussfeier für die Haie-Fans aus, die für das Wochenende angesetzt war. Ein neuer Termin ist nicht geplant. Das letzte Heimspiel des KEC in der nun vorzeitig beendeten Saison 2019/20, das 5:3 gegen die Eisbären Berlin, hatte am vergangenen Freitag vor 16 137 Zuschauern in der Lanxess-Arena stattgefunden.

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