Knapp einen Monat nach Ende der DEL-Saison ist noch nicht bekannt, ob Kapitän Moritz Müller weiter für die Haie spielen will.
„Das steht ihm zu“Moritz Müller denkt noch über Zukunft bei Kölner Haien nach

Moritz Müller von den Kölner Haien
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In der Kölnarena 2, dem Deutzer Trainingszentrum der Kölner Haie, liegt zurzeit kein Eis. Die Halle wird gewartet und renoviert, erst im Juni kann wieder auf der Spielfläche trainiert werden. Aber auch ohne Eis bereiten sich einige Kölner Eishockey-Profis bereits auf die kommende Spielzeit vor. Im Kraftraum und auf Ausdauergeräten trainieren die in Köln lebenden Spieler – etwa Frederik Storm, Tobias Ancicka oder Jan Luca Sennhenn – seit Anfang Mai mehrmals wöchentlich. Unterstützt werden sie dabei vom neuen Athletiktrainer Leon Lilik, der vom DEL-Konkurrenten Bremerhaven als Nachfolger von Arne Greskowiak nach Köln gewechselt ist.
Auch Moritz Müller, langjähriger Kapitän des KEC, schaut in Deutz vorbei. Wegen einer Schulterverletzung, die er sich in den Playoffs zuzog, nimmt er nicht an der Eishockey-Weltmeisterschaft teil, die derzeit in Dänemark und Schweden läuft. Ob der 38-jährige Verteidiger, der seit 2003 durchgehend als Profi für die Haie gespielt hat, ein weiteres Jahr dranhängt, steht allerdings auch fast einen Monat nach Ende der DEL-Saison in den Sternen.
Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, sagt Haie-Sportdirektor Matthias Baldys. Es gebe weder Druck noch Eile. „Wir stehen weiterhin im Austausch. Die Zeit, die Moritz braucht, um eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen, geben wir ihm. Das steht ihm auch zu“, sagt Baldys weiter. KEC-Trainer Kari Jalonen hatte im April erklärt, dass er Müller gern weiter als Kapitän in seiner Mannschaft hätte. Der Spieler selbst sagte nach dem verlorenen Playoff-Finale gegen Berlin, dass er noch nicht wisse, ob er weitermache, und es mit dem Verein besprechen werde. Seitdem hat sich Müller nicht wieder zu dem Thema geäußert.
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Zehn Spieler verlassen die Haie
Überhaupt scheint es, als habe der Verein vorübergehend die Schotten dichtgemacht. In der Woche nach dem Saisonende gab es eine Mitteilung zur Kaderplanung. Darin teilte der KEC mit, dass die Stürmer Tim Wohlgemuth, Justin Schütz, Elias Lindner, Alexandre Grenier und Hakon Hänelt, die Torhüter Niklas Lunemann, Mirko Pantkowski und Julius Hudacek sowie die Verteidiger Otso Rantakari und Edwin Tropmann Köln verlassen – also insgesamt zehn Spieler. Hinzu kommen die offenen Personalien Müller, Adam Almquist, Josh Currie und Juhani Tyrväinen. Verpflichtungen hat der KEC bislang hingegen noch nicht gemeldet. Und das, obwohl man davon ausgehen kann, dass es mehr Zu- als Abgänge geben wird. Jalonen erklärte jedenfalls nach den Playoffs im Interview mit dieser Zeitung: „Unser Kader war am Ende zu dünn besetzt. Wir werden für die nächste Saison an diesem Punkt arbeiten.“
Da Baldys, der für die Umsetzung der Transfers zuständig ist, in diesen Tagen nicht beunruhigt, sondern eher entspannt wirkt, muss man wohl davon ausgehen, dass schon einiges in trockenen Tüchern ist – der Klub es aber, aus welchen Gründen auch immer, gern geheimnisvoll hält. So brodelt die Gerüchteküche entsprechend heftig; einiges davon wird sich erfahrungsgemäß bewahrheiten.
Als gesichert gilt – da inoffiziell bestätigt –, dass der KEC mit einem deutschen Torhüter-Duo, bestehend aus Ancicka und Felix Brückmann, der aus Mannheim kommt, in die nächste DEL-Spielzeit gehen will. Bei den Verteidigern sieht es so aus, dass Luca Münzenberger (22), zuletzt in den USA im Team der University of Vermont aktiv, den KEC verstärken könnte. Zumindest hält sich dieses Gerücht hartnäckig. Sein drei Jahre jüngerer Bruder Marco Münzenberger hat sich in der abgelaufenen Saison bei den Haie-Profis etabliert. Dass der Schwede Almquist in Köln bleibt, ist dagegen unwahrscheinlich.
Im Sturm deutet sich an, dass der Finne Tyrväinen verlängern könnte. Denn er soll Medienberichten zufolge eine Offerte des schwedischen Vereins Lulea abgelehnt und einen neuen Vertrag beim KEC unterzeichnet haben. Als mögliche Zugänge kursieren schon länger die Namen Dominik Bokk, Ryan MacInnis, Dominik Uher, Patrick Russell und Daniel Fischbuch. Am Wochenende kam als heißes Gerücht der mögliche Transfer des zuletzt in Finnland aktiven Kanadiers Nate Schnorr hinzu.
Wann die Haie für mehr Klarheit bezüglich ihrer neuen Mannschaft sorgen wollen, ist unklar. Einen Zeitplan gibt es dem Vernehmen nach nicht. Sicher ist nur: Die Saisonvorbereitung beginnt Anfang August, vom 18. bis 24. August findet ein Trainingscamp in Österreich statt.