IHK-UmfrageKölner Wirtschaft stagniert – Arbeitskräftemangel hat Folgen für Verbraucher

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Eine Stellenanzeige in einer Glastür.

Der Fachkräftemangel wird zum Arbeitskräftemangel und bremst die Wirtschaft im Rheinland aus.

Das Ergebnis der Konjunkturumfrage der IHK Köln lautet: Die Stimmung der Wirtschaft im Rheinland bleibt verhalten. Der Arbeitskräftemangel ist ein wichtiger Grund dafür.

Die Wirtschaft in Köln und der Region stagniert. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK), sprach bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage von einer größtenteils unveränderten Lage zum Februar dieses Jahres.

Gründe für die Stagnation sind hohe Energiekosten, bürokratischer Aufwand und anhaltender Fachkräftemangel. Wobei man laut Vetterlein nicht mehr von einem Fachkräftemangel sprechen kann. Dieser würde sich zu einem besorgniserregenden Arbeitskräftemangel entwickeln. Für rund 70 Prozent der 530 befragten Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Köln stelle der Arbeitskräftemangel demnach das Hauptrisiko für das Geschäft dar. Der höchste Wert, den es in der Umfrage je gab.

Arbeitskräftemangel bedroht Unternehmen – Folgen für Verbraucher

„Wenn die Arbeitskräfte knapp werden, werden sie teurer“, sagte Vetterlein. Teure Arbeitskräfte hätten Preissteigerungen beim Produkt zur Folge, was wiederum die Kaufkraft der Verbraucher und deren Wohlstand beeinflusse. Die Wirtschaft drohe dann, in eine Preisspirale abzurutschen.

An zweiter Stelle der Geschäftsrisiken stehen laut IHK-Umfrage die Energiekosten: 54 Prozent der hiesigen Unternehmen sehen eine anhaltende Belastung durch die hohen Energiepreise. Unklar ist dabei insbesondere, wie es energiepolitisch im nächsten Winter weitergehe und wie die Gasversorgung gesichert werde. Ebenfalls gut die Hälfte der Unternehmen gibt steigende Arbeitskosten als Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung an.

IHK-Umfrage: Unternehmen in Köln und der Region wieder optimistischer

Dennoch ist die Erwartung der Unternehmen auf die kommenden zwölf Monate etwas positiver als noch zu Beginn des Jahres. Damals befürchteten 27 Prozent eine negative Entwicklung ihrer geschäftlichen Lage. Jetzt sind es 22 Prozent. Eine Verbesserung ihrer Situation erwarten 16 Prozent. Knapp zwei Drittel rechnen mit keiner Veränderung.

Auch ihre unmittelbare Lage beschreiben die Unternehmen wieder optimistischer: 32 Prozent berichten von einer guten geschäftlichen Lage. 53 Prozent sprechen von einer gleichbleibenden Situation. Dennoch geht es 15 Prozent der Unternehmen noch immer schlecht.

Derzeit könne man von einer Stagflation sprechen, sagt Vetterlein. Die regionale Wirtschaft wächst nicht und gleichzeitig herrscht Inflation. Hinzu komme, dass Impulse und kreative Ideen für die Zukunft fehlten.

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