AfD stimmte dagegenHedwig Neven DuMont wird Ehrenbürgerin der Stadt Köln

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Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit Hedwig Neven DuMont

Köln – Der Stadtrat hat dem Vorschlag der Oberbürgermeisterin Henriette Reker zugestimmt, Hedwig Neven DuMont zur Ehrenbürgerin der Stadt Köln zu ernennen. Die Entscheidung, die 73 Jahre alte Vorsitzende des Vereins „wir helfen“ mit der höchsten Würde der Stadt Köln auszuzeichnen, erfolgte mit großer Mehrheit.

Kölner AfD stimmte als einzige Fraktion nicht zu

Reker bezeichnete Neven DuMont als eine Frau, die sich „seit langem und wirklich unvergleichlich für das Wohl von Kindern und Jugendlichen in Köln einsetzt“. Sie ermögliche „Hilfen für Familien, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und schafft Perspektiven für deren Kinder“. Dass die AfD als einzige Fraktion nicht zustimmte, kommentierte Reker so: Sie sei geradezu dankbar dafür, denn Frau Neven DuMont habe sie gebeten, dem Rat zu übermitteln, „sie fände es entsetzlich, wenn sie mit den Stimmen der AfD gewählt worden wäre“.

Die Ehrenbürgerschaft soll im kommenden Monat im Rahmen einer Feierstunde verliehen werden. Mit ihr werden Personen geehrt, die sich in herausragender Weise um die Stadt verdient gemacht haben. Die 1946 in Seekirchen in Österreich als Hedwig Prinzessin von Auersperg geborene Vorsitzende des Vereins „wir helfen“ setze sich seit Jahrzehnten auf vielen Gebieten ehrenamtlich für die Stadt Köln und die hier lebenden Menschen ein, heißt es der Beschlussvorlage Rekers. „Mit ihrem nachhaltigen persönlichen Beitrag verbessert Frau Neven DuMont die Lebensbedingungen und die Lebensqualität vieler.“

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Hedwig Neven DuMont engagiert sich seit 26 Jahren mit ihrem Projekt „wir helfen“ für Kinder und Jugendliche.

Der Rat stimmt traditionell ohne Debatte über die Verleihung einer Ehrenbürgerschaft ab. Das war am Donnerstag nicht anders, bis auf einen Wortbeitrag aus den Reihen der AfD, die den Vorschlag Rekers ablehnte. Im Anschluss an die quer durch alle anderen Fraktionen, von allen anderen Ratspolitikerinnen und -politikern befürwortete Entscheidung gab es großen Applaus. 

„wir helfen“ bemüht sich seit Jahren um hilfsbedürftige Menschen

DuMont startete die Aktion „wir helfen“ 1993, indem sie Unterstützung für Kinder in besonderen Notlagen und Notschlafstellen für junge Frauen organisierte. Im Verlauf und zur Verstetigung dieser Aktion gründete sie 1998 den Verein „wir helfen – der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg“. Der Verein kümmert sich um hilfebedürftige Personen und gibt insbesondere Kindern sichere Orte, Nahrung, Kleidung, Bildung, Wärme, Förderung und Unterstützung.

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Im Rahmen von „wir helfen“ entstand Anfang der 90er Jahre der Wunsch ein Therapiehaus für psychisch kranke Kinder zu errichten, das 1994 verwirklicht wurde: die „Villa Kunterbunt“.

Neven DuMont wurde bereits mehrfach ausgezeichnet

Im Jahr 2005 war Hedwig Neven DuMont Kölner Ehrenamtspatin und seit 2005 ist sie stellvertretende Vorsitzende des „Planet Kultur e.V.“, ein Kölner Verein, in dessen Mittelpunkt die Bildung, die Entwicklung von beruflichen Perspektiven und Unterstützung von Jugendlichen steht. Ebenfalls seit 2005 engagiert sie sich im Vorstand des Fördervereins „Amaro Kher“, der sich insbesondere der Unterstützung von Roma-Flüchtlingskindern annimmt.

Hedwig Neven DuMont ist Schirmherrin des Weltkindertags Köln, stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbandes Köln des „Vereins der Freunde und Förderer Deutscher Kinderschutzbund“, Mitglied im Kuratorium des „Kölner Zentrums für Frühförderung und Frühbehandlung“, Schirmherrin und Botschafterin des Vereins „Hits fürs Hospiz“ und seit 2015 Mitglied im Stifterrat des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud. Darüber hinaus ist Hedwig Neven DuMont bereits seit 1988 Mitglied im Gesamtvorstand des „Zentral-Dombau-Vereins zu Köln von 1842“.

Ihr Wirken wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ und der alternative Ehrenbürgerschaft in Köln. Die Stadt Köln hat seit 1856 insgesamt 23 Männern und Frauen das Ehrenbürgerrecht verliehen, darunter Kardinal Josef Frings, die Kunstsammler Irene und Peter Ludwig, der Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll, die Oberbürgermeister Theo Burauen und Norbert Burger, der 2015 verstorbene Verleger Alfred Neven DuMont sowie der Maler Gerhard Richter. Die Geehrten sind unter anderem zu allen städtischen Festveranstaltungen eingeladen. 

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