An diesen Orten untersagtStadt Köln weitet Böllerverbot an Silvester wegen Corona aus

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Silvester in Köln

Köln – Ein generelles Böllerverbot wird es in der Silvesternacht nicht geben, wohl aber hat die Stadt die ursprünglich für die Altstadt geplante Bannmeile wegen der weiterhin hohen Corona-Infektionszahlen deutlich ausgeweitet. Betroffen sind im Zentrum Chlodwigplatz und Brüsseler Platz, das Kwartier Latäng, der Bereich um den Hohenzollernring, das linke Rheinufer zwischen Rodenkirchener und Mülheimer Brücke sowie das rechte Rheinufer zwischen Deutzer Hafen und Zoobrücke. Außerdem gelten auf der Keupstraße und Frankfurter Straße in Mülheim, der Deutzer Freiheit und in Teilen Chorweilers sowie des Görlinger Zentrums Verbote.

Feuerwerksverbote

In den Zonen ist zwischen Silvester, 20 Uhr, und Neujahr, 3 Uhr, „das Zünden und Abbrennen von Feuerwerkskörpern, Leuchtkugeln, Raketen, bengalischem Feuer, Rauchpulver oder anderen pyrotechnischen Gegenständen“ untersagt, heißt es. Das Feuerwerksverbot solle dazu dienen, die Bildung von Menschenansammlungen im öffentlichen Raum zu verhindern. „Zudem soll es bewirken, dass die Gesundheitseinrichtungen nicht durch zusätzliche Patienten, die durch Feuerwerk beispielsweise Brandverletzungen erleiden, überstrapaziert werden“, teilte die Stadt weiter mit.

Stadt setzt Corona-Schutzverordnung des Landes um

Mit dem Beschluss des Corona-Krisenstabs hat die Stadt die jüngste Corona-Schutzverordnung des Landes umgesetzt, die den Städten und Gemeinden die genaue Definition von „publikumsträchtigen“ Orten in Auftrag gab, an denen das Abbrennen von Feuerwerk verboten ist. Ein generelles Böllerverbot in der Stadt, das zuletzt auch diskutiert wurde, wollte der Krisenstab nicht beschließen.

Alles zum Thema Henriette Reker

Am Freitagmittag hatte die Stadt sicher auch die Nachricht aus Lüneburg erreicht, wo das Oberverwaltungsgericht das in der niedersächsischen Corona-Verordnung verankerte Böllerverbot gekippt hatte. Eine Schlappe vor Gericht wollte man in Köln ganz offenbar vermeiden und hat einen Beschluss gefasst, den man als gerichtsfest ansieht. „Ordnungsamt, Polizei und Rechtsamt haben sich abgestimmt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ein generelles Böllerverbot nicht verhältnismäßig wäre“, sagte eine Stadtsprecherin.

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Polizei und Ordnungsamt hätten ihre Erfahrungen aus den vergangenen Jahren vorgetragen und die Straßen und Plätze benannt, auf denen es zuletzt Gefährdungen im Zusammenhang mit dem Abbrennen von Pyrotechnik gegeben habe. Die nun beschlossenen Zonen gelten auch in diesem Jahr als „Hotspots“ und werden wohl verstärkt kontrolliert.

Bannmeile um Dom und Hauptbahnhof ausgeweitet

Vor einigen Wochen hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Verbotszone in der Altstadt angekündigt. Damit war schon die aus den vergangenen Jahren bekannte Bannmeile um Dom und Hauptbahnhof ausgeweitet worden. Diese war nach der Silvesternacht 2015/2016 eingerichtet worden, um ähnliche Szenen nicht erneut zu erleben. Dieses Jahr wird die Domumgebung – anders als in zurückliegenden Silvesternächten – von 18.30 Uhr an komplett gesperrt werden, weil keine organisierte Veranstaltung geplant ist. In der ehemaligen Buchhandlung Kösel am Roncalliplatz soll es eine Anlaufstelle der Polizei und des Ordnungsamts geben. Die Stadt behält sich ferner vor, bei großen Personenansammlungen auch Teile der Innenstadt für den Autoverkehr zu sperren. Schon angekündigt ist die nächtliche Sperrung der Hohenzollernbrücke.

Deutschlandweit dürfen in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie keine Böller und Raketen in den Märkten verkauft werden. Außerdem sind An- und Versammlungen in der Silvesternacht verboten. Ebenso gilt – wie derzeit üblich – ein nächtliches Alkoholkonsumverbot. Polizei und Ordnungsamt in Köln bereiten sich dennoch auf einen Großeinsatz vor.

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