Corona in KölnBritische Mutante macht bis zu 60 Prozent der Neuinfektionen aus

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PK Krisenstab

Oberbürgermeisterin Henriette Reker spricht bei einer Pressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage in Köln.

Köln – Die Infektionslage in Köln stagniert weiterhin. Lag der Inzidenzwert, der die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnende innerhalb eines Sieben-Tage-Zeitraums misst, am Donnerstag noch bei 72, stieg er am Freitag wieder leicht auf 74,6 an. Laut Oberbürgermeisterin Henriette Reker lasse sich dies vor allem auf die britische Virusvariante zurückzuführen, die aktuell zwischen 50 und 60 Prozent der Neuinfektionen ausmacht. „Und es wird immer mehr“, sagt Reker.

Sie gehe davon aus, „dass die Mutante wahrscheinlich die Infektionslage übernehmen wird, wenn das so weiter geht“. Schon jetzt sei ein Großteil der Personen, die wegen eines schweren Krankheitsverlaufs auf der Intensivstation behandelt werden muss, mit jener britischen Variante infiziert. Um besser auf das Infektionsgeschehen im Zusammenhang mit der Mutante einwirken zu können, wurde nun die Quarantänezeit verlängert.

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Somit können sich Personen, die positiv auf die britische Virusvariante getestet werden, erst nach 14 Tagen statt wie bisher nach zehn Tagen mit einem negativen Testergebnis aus der Quarantäne befreien. Sollte der Corona-Test nach 14 Tagen allerdings immer noch positiv sein, wird die Quarantäne noch einmal verlängert.

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Lockerung der Corona-Schutzverordnung

Gelockert wird am Montag hingegen die Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen. Am Mittwoch hatten sich Bund und Länder zwar darauf geeinigt, den Lockdown grundsätzlich bis zum 28. März zu verlängern. Allerdings soll es je nach Infektionslage weitere Öffnungsmöglichkeiten geben. Diesen Schritt hält Reker „für unausweichlich“. „Ich glaube, der Druck aus der Bevölkerung war für die Politik nicht mehr auszuhalten“, sagt die OB. So dürfen in Köln ab Montag etwa Buchhandlungen öffnen und im Einzelhandel kann nach einer Terminvergabe eingekauft werden.

Zudem werden die Kontaktbeschränkungen gelockert. Durfte sich bisher ein Haushalt nur mit einer weiteren Person treffen, können ab Montag wieder bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen. Etwas unverständlich findet  Reker in diesem Zusammenhang, dass die Außengastronomie weiterhin geschlossen bleiben muss.

Lockerungen abhängig von der NRW-Inzidenz

„Wir wissen ja, dass man sich draußen nicht so schnell anstecken kann wie in Innenräumen. Wenn es zu größeren Treffen in Räumen kommt, muss uns das Sorgen bereiten“, so Reker. Besser sei es, wenn die Menschen sich draußen an der frischen Luft treffen würden. „Da hätte vielleicht eine Öffnungsperspektive der Außengastronomie mit entsprechenden Auflagen geholfen.“

Trotz der Lockerungen, die abhängig von der NRW-Inzidenz und nicht von der in Köln sind, appelliert die OB an die Kölnerinnen und Kölner, die Kontakte auch weiterhin auf das absolute Mindestmaß zu reduzieren. Ziel sei es schließlich, das Infektionsgeschehen soweit es geht zu reduzieren. „Wir wollen unser altes Leben zurückgewinnen, ohne Maske und Verhaltensregeln. Da dürfen wir jetzt nicht nachlassen“, so Reker. 

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