KommentarDer Sündenfall der Stadtwerke-Affäre belastet Köln bis heute

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Zentrale der Rhein-Energie am Parkgürtel

Köln – Als Politiker muss man flexibel sein. Dazu gehört auch, sich im Zweifel von vergangenem Handeln der eigenen Partei oder gar der eigenen Person abzusetzen. Die Fraktionschefs von Grünen, CDU und SPD legten jedenfalls am Montag allergrößten Wert darauf, dass es nun vorbei sei mit dem Postengeschacher im Hinterzimmer.

Das Ziel: Die Stadtwerke-Affäre, entstanden ja gerade durch höchst konspirative Absprachen zwischen genau diesen drei Parteien, soll ganz schnell in Vergessenheit geraten.

Doch so einfach ist es nicht, der Sündenfall ist im Frühjahr 2018 passiert und belastet das politische Klima der Stadt bis heute. Erst zuletzt trugen die Ausläufer der Affäre mit dazu bei, dass Dezernentenwahlen wiederholt werden mussten, der weiterhin schwelende Richtungsstreit innerhalb der Union geht ebenfalls in Teilen auf die Verwicklung von Parteichef Bernd Petelkau in die Stadtwerke-Affäre zurück.

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Die Wunden von damals sind noch da

Und auch Martin Börschel, der 2018 den damals neu geschaffenen Posten gleich besetzen wollte, hätte heute wohl keine Chance mehr. „Wir suchen nach einem geeigneten Kandidaten“, beschied Anne Lütkes am Montag die Frage, ob der damalige SPD-Fraktionschef sich denn erneut bewerben könne.

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Auch wenn sie vernarbt sind: Die Wunden von damals, sie sind noch da. Und deswegen liegt auch auf der neuen Stelle eine Bürde. Daher braucht es jetzt allerhöchste Transparenz und hohe Professionalität bei der Besetzung. Denn nur die Erfolge des künftigen Geschäftsführers können die Vorgeschichte wirklich vergessen machen. 

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