Gaskugel soll bleiben1700 neue Wohnungen in Ehrenfeld – So soll das Max-Becker-Areal aussehen

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In Ehrenfeld soll eines der größten neuen Quartiere der Stadt entstehen.

In Ehrenfeld soll eines der größten neuen Quartiere der Stadt entstehen. Rechts ist der Gaskugelbehälter zu sehen.

Die Pläne für das neue Quartier schreiten weiter voran – nur die Zukunft des Gaskugelbehälters wird weiter diskutiert.

Auf dem Gelände des Schrottverwerters Max Becker in Ehrenfeld soll eines der größten neuen Quartiere der Stadt entstehen. Auf einem 70 Hektar großen Areal zwischen Widdersdorfer Straße, Maarweg, und Bahntrasse sollen bis Mitte der 2030er-Jahre 4000 Arbeitsplätze und rund 1700 Wohnungen gebaut werden. 30 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert und damit vergleichsweise günstig sein. Nun konkretisiert sich weiter, wie das Areal künftig aussehen soll.

Zukunft des Gaskugelbehälters noch unklar

Der Projektentwickler Pandion hat neue Visualisierungen herausgegeben, auf denen auch der prägnante Gaskugelbehälter auf dem Gelände zu sehen ist. Die Zukunft des Behälters ist aber noch nicht abschließend geklärt. Der Stadtrat hat in einem Beschluss am Donnerstag festgelegt, dass die Kugel erhalten bleiben soll. Damit bekräftigte der Rat die entsprechende Entscheidung des Stadtentwicklungsausschusses aus dem Februar. Der Behälter ist ein Relikt des Ehrenfelder Gaswerks, das dort bis in die 1930er-Jahre stand. Er steht auf einem Teil des Geländes, das der Rhein-Energie gehört.

„Ehrenfeld unterliegt einem großen Veränderungsdruck. Die Gaskugel kann dem Areal Charakter verleihen und neben dem Helios-Turm zu einem weiteren Wahrzeichen Ehrenfelds werden“, sagte Niklas Kienitz (CDU). Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker nannte die Gaskugel ein „Identifikationsmerkmal für unser schönes Viertel Ehrenfeld“. Die FDP regte an, sich bereits Gedanken über eine künftige Nutzung des Behälters zu machen, wie ein Planetarium.  

Alles zum Thema Henriette Reker

So soll das Max-Becker-Areal in Ehrenfeld künftig aussehen.

So soll das Max-Becker-Areal in Ehrenfeld künftig aussehen.

Timo von Lepel, Geschäftsführer der Netcologne, wies stellvertretend für die Stadtwerke-Konzerne daraufhin, dass man mit der Pandion dabei sein, ein Konzept zur Zukunft des Gaskugelbehälters zu entwickeln. Baudezernent Markus Greitemann machte klar: „Egal, wer den Gaskugelbehälter am Ende betreibt: Die Instandhaltung wird ordentlich Geld kosten.“ 

Visualisierung des Max-Becker-Areals.

Visualisierung des Max-Becker-Areals.

Neues Ehrenfelder Areal wird weiterentwickelt

Im Oktober 2022 hatte sich der Projektentwickler Pandion für einen Entwurf der Architekturbüros Cityförster (Hannover) und Urbanegestalt (Köln) entschieden. Seitdem habe man „in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt und den Fachämtern der Stadt Köln weiter ausgearbeitet und präzisiert“, so Pandion-Sprecherin Janina Wickel auf Anfrage. Aus dem Wettbewerbsentwurf sei ein technischer Architektenplan geworden. „Dieser dient nun als Grundlage für das laufende Bebauungsplanverfahren und wird parallel auch noch weiter ausgearbeitet und abgestimmt“, so Wickel.

Auf Visualisierungen ist auch der Gaskugelbehälter zu sehen (Mitte).

Auf Visualisierungen ist auch der Gaskugelbehälter zu sehen (Mitte).

Die ersten Hochbaumaßnahmen sind für 2026 geplant. Fertig werden soll das Quartier, das der Entwickler „PĀN“ nennt, „bis in die Mitte der 2030er Jahre“. Anfang des kommenden Jahres ist die nächste Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung für das Projekt geplant. Eine Verzögerung des Bauprojektes aufgrund der aktuellen Krise im Bausektor befürchtet Pandion nicht. 

Beginn der Baumaßnahmen auf Max-Becker-Areal für 2026 geplant

Man erwarte, dass sich der Markt in den nächsten Jahren wieder stabilisieren werde. „Die Entwicklung des Max Becker-Areals befindet sich in einer frühen Entwicklungsphase, die wir ohne jegliche Einschränkung weiter vorantreiben“, so Sprecherin Wickel. „Die aktuelle Immobilienkrise hat keine direkten Auswirkungen.“ Da das Quartier eine gemischte Struktur haben werde, sei es in der Entwicklung besonders resilient und anpassungsfähig.

Neben den 30 Prozent geförderten Wohnungen, wie es das Kooperative Baulandmodell vorschreibt, soll es auf dem Max-Becker-Areal auch Eigentumswohnungen und Mietwohnungen für den frei finanzierten Markt geben. Auch „Möglichkeiten des genossenschaftlichen Wohnens, Baugruppen und Mehrgenerationenwohnen“ sollen möglich sein. Wie genau die Verteilung am Ende aussehen wird, wird laut Pandion in den nächsten Schritten des B-Planverfahrens festgelegt. Neben dem Wohnungs- und Bürobau soll es auf dem Max-Becker-Areal auch eine Grundschule, Kitas und Geschäfte geben.

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