Satirischer RückblickWarum Laumann mit FFP2-Maske zum Karnevalsgipfel kommen sollte

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karnevalsabsage

Auch dieses Jahr wird es keinen Karneval geben, jedenfalls nicht in gewohnter Form (Symbolbild).

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  • Wie Karl-Josef Laumann mit seiner Schützenfest-Expertise den Karneval retten will.

Köln – Es ist die schwierigste Mission seiner Amtszeit. Ein Höchstmaß an Fingerspitzengefühl wird von Karl-Josef Laumann erwartet, wie er es nur vom Schützenfest in seinem Heimatdorf Birgte kennt, wenn es gilt, im größten Tohuwabohu mit ruhiger Hand den Vogel von der Stange zu holen.

Mit seiner ausgewiesenen Schützenfest-Expertise sieht sich der Gesundheitsminister beim Krisengipfel mit den politischen Spitzen der Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen am Montag einer schier unlösbaren Aufgabe gegenüber: klare Regeln für den Karneval zu erlassen, was an sich schon ein Widerspruch ist.

Das Gemisch könnte kaum explosiver sein. Die Kölner behaupten, es sei ein großer Unterschied, ob der Jeck sein lecker Kölsch aus Brauchtumsgründen mit dem Segen des Festkomitees oder zum Wohle eines Kostümhändlers in sich hineinkippt.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Düsseldorf feiert Karneval erst im Mai

Die Düsseldorfer möchten gleich das gesamte Brauchtum in den Rhein kippen, den Rosenmontagszug in den Mai verschieben und bis dahin durchfeiern, sobald die Omikronwelle an ihnen vorüber geschwappt ist.

Die Bonner und Aachener fühlen sich nicht ernstgenommen, weil Kölner und Düsseldorfer vor Lachen immer in Tränen ausbrechen, wenn im Zusammenhang mit ihnen von Karnevalshochburgen die Rede ist.

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Schon aus diesem Grund tut Laumann gut daran, den Krisengipfel mit einer FFP2-Maskenpflicht zu versehen, damit der Runde Tisch am Ende nicht in der Corona-Sammlung des Hauses der Geschichte landet, bloß weil sich vier Stadtoberhäupter gleichzeitig angesteckt haben.

Was mit alledem der Gesundheitsminister zu tun hat? Er kennt sich mit Abstand am besten aus. Bei Schützenfesten in Westfalen, das hat Laumann mehrfach betont, seien die 1,50 Meter nie einzuhalten. Da spreche er aus Erfahrung.

Ob sich das so ohne weiteres auf den Karneval übertragen lässt, kann niemand sagen. In Westfalen scheint es ihn nicht zu geben. Die Karnevalshochburg Münster ist zum Gipfel nicht eingeladen.

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