Im VideoReker gedenkt Opfern des Archiveinsturzes in Köln vor zwölf Jahren

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker legt am zwölften Jahrestag an der Einsturzstelle des Stadtarchivs einen Kranz nieder.

Köln – Der Einsturz des Stadtarchivs beim Bau der Nord-Süd-Stadtbahn hat sich am Mittwoch zum zwölften Mal gejährt – angesichts der Corona-Pandemie war es nicht möglich, wie üblich an der Einsturzstelle am Waidmarkt eine Gedenkveranstaltung für die beiden jungen Männer abzuhalten, die am 3. März 2009 ihr Leben verloren. Die Stadt und die Initiativen „Köln kann auch anders“ sowie „Archivkomplex“ beschränkten sich daher auf ein virtuelles Gedenken auf der Internetseite der Stadt.

Das Video der Stadt zum Jahrestag wirkt zunächst eher wie ein Werbefilm für eine Imagekampagne. Oberbürgermeisterin Henriette Reker läuft in den ersten 45 Sekunden mit Mundschutz zum Lied „Domstadtkind“ der Band Eldorado etwas ziellos durch die Innenstadt, vorbei an bekannten Gebäuden wie der Kirche Alt. St. Alban, dem Bürgerhaus Stollwerck, der Severinstorburg und dem Dom.

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Anschließend ist sie bei einer kurzen Ansprache in ihrem Büro zu sehen. „Zwölf Jahre ist es jetzt her – hier an der Einsturzstelle, an der uns der Alltag jeden Tag daran erinnert, dass das Kölner Gedächtnis einen Moment erlebt hat, der in uns nachhallt“, sagt die Oberbürgermeisterin – während dieser Worte wird die Grube am Waidmarkt eingeblendet. Trotz der Pandemie und aller Widrigkeiten sei dort ein Fortschritt erkennbar.

Kölns OB Reker: „Wir werden nicht vergessen“

„Die Tage der Beweissicherung sind jetzt vorbei und die Baugrube tritt jetzt an ihre Stelle“, sagt Reker. „Es ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Zukunft und das Hier und Jetzt so klar geworden sind, dass neben der Trauer und dem Gedenken nun auch die Vorfreude und die Spannung ihren Platz einnehmen“, so Reker. Damit bezieht sich die Oberbürgermeisterin einerseits auf den Weiterbau des U-Bahn-Tunnels der Nord-Süd-Stadtbahn und andererseits auf den geplanten Veranstaltungsraum K3, der auf einer Zwischenebene des Gleiswechselbauwerks entstehen soll. „Wir gedenken der Verstorbenen – wir werden nicht vergessen“, sagte Reker zum Abschluss des Videos.

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Die Initiative Archivkomplex, die sich für den Veranstaltungsraum K3 einsetzt, hat sich zum Jahrestag kritisch geäußert. Wer die Stadtverwaltung nach einer Zukunftsplanung frage, werde enttäuscht, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Es gebe kein Konzept.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) gehen davon aus, die Nord-Süd-Stadtbahn am Waidmarkt Ende 2028 oder Anfang 2029 in Betrieb nehmen zu können.

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