Kölner KlimapolitikKlimaschutzaktionsplan und Zero-Waste-Konzept sind wichtig – mehr Förderprogramme müssen folgen

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28.08.2022
Köln:
Poller Wiese mit Drachen steigen lassen
Die Wiese ist ganz gelb durch die Trochkeheit
Foto:Martina Goyert

Ausgetrocknete Poller Wiesen: Köln muss sich auf den Klimawandel vorbereiten.

In unserem Köln-Barometer blicken wir zurück auf das politische Jahr 2023. In Sachen Klimaschutz wurden von der Stadt wichtige Konzepte vorgestellt.

Aufregung gab es Anfang des Jahres über den Masterplan Stadtgrün, der die städtischen Grünflächen kategorisiert und für die Zukunft eine Handreichung dafür sein soll, welche Areale unbebaut bleiben sollen. Manch einer befürchtete da schon den völligen Baustopp – dabei hat der Plan keine rechtliche Verbindlichkeit.

Bevor es im Sommer bis zu 35 Grad heiß wurde, beschloss der Rat eine Strategie zur Klimafolgenanpassung. Zu Vorbereitung auf Hitze und Dürre sollen bereits bestehende Maßnahmen der Stadt zu einer Gesamtstrategie ausgearbeitet werden. Akut passierte noch nicht viel – außer ein paar Wassersprinklern in der Innenstadt für 50 000 Euro.

Großwärmepumpen sind wichtig für Kölns Energiewende

Mehr steht da schon im Aktionsplan Klimaschutz: 1,14 Millionen Tonnen CO2 jährlich sollen die Stadt und die städtischen Unternehmen mit den Maßnahmen aus dem Aktionsplan künftig einsparen. Allein die Kosten für die energetischen Sanierungen von Gebäuden werden in die Milliarden gehen. Doch ihr gesamtes Potenzial schöpft die Stadt mit dem Aktionsplan nicht aus. Die Anpassungen im Verkehr werden fast komplett außen vor gelassen.

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Essenziell sind für die Energiewende zudem die von der Rhein-Energie geplanten Großwärmepumpen. Die Ausschreibung für die geplante größte Wärmepumpe Europas in Niehl hat Ende Dezember begonnen, die nötigen Bundesfördermittel für das Projekt bleiben im kommenden Haushalt wohl erhalten. Doch wie es nach 2024 mit der Förderung von zwei weiteren Großwärmepumpen weitergeht, ist unklar.

Zu weniger Müll soll das neue Zero-Waste-Konzept führen. Helfen soll dabei die Biotonne, die 2024 in Bickendorf und Buchforst verpflichtend eingeführt wird. Beim Restmüll stehen viele Kölner aber weiterhin vor einem Problem: Sie müssen für größere Tonnengrößen zahlen, obwohl sie durch einen abfallarmen Lebensstil weit weniger Restmüll verursachen. Die Hausmüllanalyse, die das Problem lösen soll, kam in diesem Jahr aber nicht.

Die KStA-Tendenz für die Klimapolitik 2023: Leicht positiv

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