Uni Köln wird gründungsfreundlicherEröffnung des „InnoDom Cologne“ – neuer Arbeitsplatz für Start-ups

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Der  „InnoDom Cologne“ in Außenansicht.

Der „InnoDom Cologne“ ist das Exzellenz-Start-up-Center der Universität Köln.

Das Gründungszentrum „InnoDom Cologne“ der Uni Köln hat am Dienstag, 20. Juni, am Weyertal Eröffnung gefeiert.

Hafermilch im Karton? Davon hält die junge Firma „The Oater“ nichts. Sie hat eine Maschine entwickelt, mit der sich der Haferdrink am Ort des Konsums herstellen lässt. In diesem Sommer würden die ersten Maschinen in mehreren Cafés in Köln und Berlin aufgestellt, sagte am Dienstag Henrik Burger, eine der vier Gründer von „The Oater“.

Es ist eines der Start-ups, die sich am Dienstag bei der Feier zur Eröffnung des „InnoDom Cologne“ präsentierten, des Gründungszentrums der Uni Köln, das am Weyertal entstanden ist. Das fünfgeschossige Gebäude bietet studierenden Firmengründern und -gründerinnen, aber auch Dienstleistern, die bei der Gründung helfen können, 164 Coworking-Plätze „in einer Atmosphäre zwischen Denkfabrik und Werkstatt“. So formuliert es die Kölner Universitätsstiftung als Bauherrin. 60 Arbeitsplätze sind für das „Gateway Exzellenz Start-up Center“, kurz ESC, reserviert; dies ist die Anlaufstelle für alle Gründungsinteressierten und Start-ups an der Uni Köln.

24-Millionen-Euro-Gebäude für Kölner Universität

Deren Leistungen sind „The Oater“ zugute gekommen. Vom neuen Gebäude zeigte sich Henrik Burger begeistert. Es biete sowohl abgeschlossene Räume – etwa einen Raum mit 3D-Druckerm – als auch große, offene Flächen und sei ideal, um mit Gründern anderer Start-ups in Austausch zu kommen. Dazu zählen beispielsweise „Detechgene“, das Schnelltests in PCR-Qualität zur Erkennung von Krankheitserregern entwickelt, und „Groof“, das eine Online-Plattform zur Förderung von Dachbegrünungen erstellt.

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Der „InnoDom Cologne“ in Innenansicht mit Menschen.

Gründerinnen und Gründer haben im „InnoDom Cologne“ viele Möglichkeiten.

Der „InnoDom Cologne“, dessen Bau 24 Millionen Euro gekostet hat, sei in mehrfacher Hinsicht „herausragend“, sagte Universitätsrektor Axel Freimuth. Er sei von privatem Stiftungsgeld finanziert worden, profitiere zudem von den 25 Millionen Euro, mit denen das NRW-Wirtschaftsministerium das Gateway ESC bezuschusse, und die Universität habe gezeigt, dass sie „unter nicht-öffentlichen Rahmenbedingungen im Bauen noch besser ist als ohnehin schon“.

Uni Köln soll gründungsfreundlich werden – möglich dank Spenden

Die geplanten drei Jahre von der Planung bis zur Fertigstellung und der Kostenrahmen seien eingehalten worden. Die Eröffnung nannte der Rektor einen „entscheidenden Schritt auf dem Weg zur gründungsfreundlichen Universität“, auf dem man schon ein gutes Stück vorangekommen sie. Dem bundesweiten „Gründungsradar“ des Stifterverbands zufolge nehme die Uni Köln im Ranking der Hochschulen inzwischen den sechsten Platz ein, in NRW sogar die Spitzenposition.

Viele Studenten und Studentinnen wollten „ihre Ideen nicht nur theoretisch ausformulieren, sondern auch im Wettbewerb am freie Markt ausprobieren“. Besonderen Dank richtete Freimuth an das Unternehmer-Ehepaar Christoph und Ute Kahl, von dem eine Großspende für das Projekt kam. Er und seine Frau hätten an der Kölner Universität studiert und ein erfolgreiches Unternehmen gegründet, sagte Christoph Kahl. Daher sei es „absolut angebracht, etwas zurückzugeben“. Bürgermeister Andreas Wolter lobte, es sei „überwältigend, was durch das Zusammenwirken von Bürgergesellschaft und Universität erreicht werden kann“.

Errichtet wurde der barrierefreie Bau mit zwei geschossübergreifenden Aufenthalts- und Veranstaltungsräumen sowie drei Dachterrassen nach Plänen des Aachener Büros „kadawittfeldarchitektur“. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubar sagte, es komme darauf an, dem Ideenreichtum der Studierenden eine Plattform zu geben, damit daraus „Wertschöpfung und Geschäftsmodelle“ entstehen könnten.

Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft, sagte, in NRW sei man gut damit gefahren, „die Hochschulen so autonom wie möglich handeln zu lassen“. Beim Bau von Universitätsgebäuden hapere noch, die Realisierungszeit betrage nicht selten zwölf bis 15 Jahre. Das Ministerium arbeite daran, diese Zeit mindestens zu halbieren.

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