„Und jetzt tanzt!“Veranstalter der Kölner Tanzdemo planen weitere Events

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Getanzt werden durfte nur auf den zugewiesenen Flächen.

Getanzt werden durfte nur auf den zugewiesenen Flächen.

Köln – Bei bestem Wetter wurde am Samstag das erste Mal seit langem wieder legal in großen Gruppen getanzt. Der Interessensverband der Kölner Clubs und Veranstalter (Klubkomm) und die Kölner Veranstalter Initiative (KVI) organisierten gemeinsam eine Tanzdemo, die vom Neptunplatz in Ehrenfeld über den Aachener Weiher bis an die Uniwiesen zog.

Dort wechselten sich DJs ab, die vom Deck eines umfunktionierten touristischen Hop-On- Hop-Off-Busses elektronische Musik auflegten. Bis zum späten Abend tanzten und feierten so mehrere hundert hauptsächlich junge Menschen friedlich auf den zugewiesenen Flächen.

Quadrate abgesteckt

Mit rot-weißem Absperrband steckten die Veranstalter auf der Wiese Quadrate ab, in denen legal getanzt werden konnte. „Drei mal drei Quadratmeter, zehn Leute pro Quadrat, 1000 Leute insgesamt und natürlich jeder getestet, geimpft oder genesen – so kann jeder sicher feiern“, sagt Norbert Oberhaus, Gründungsmitglied der Klubkomm.

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Mit diesem Konzept wolle man möglichst schnell weitere Veranstaltungen unter freiem Himmel organisieren. „Wir können direkt morgen loslegen. Man sieht ja heute, dass es funktioniert“, sagt Oberhaus. Die Klubkomm habe entsprechende Vorschläge bereits bei der Stadt eingebracht. „Wir haben viel Gehör gefunden, aber es ist bisher immer wieder am Bauamt gescheitert.“

Klares Ziel vor Augen

Dirk-Sid-Eno Stumpf, Initiator der Demo von der KVI, hat dennoch ein klares Ziel vor Augen: „Am 1.7. fällt die Bundesnotbremse. Dann liegt der Ball bei Stadt und Land. Deshalb ist unser Motto heute, frei nach Alt-Bundespräsident Roman Herzog: Ein Beat muss durch die Stadt! Am liebsten bis nach Düsseldorf zu Armin Laschet.“

Stumpf ist wichtig: „Die Politik steht bereits hinter uns. Jetzt muss nur die Verwaltung nachziehen und Flächen freigeben.“ Dann passiere auch so etwas wie am Aachener Weiher nicht mehr. Dort kam es vor ungefähr zwei Wochen zu Ausschreitungen, als die Polizei eine illegale Feier auflöste. „Und dieses Chaos fällt dann auf unsere Branche zurück“, befürchtet Oberhaus.

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Die Veranstalter betonten immer wieder, dass nicht alles schlecht war in den vergangenen Monaten. Kein Veranstaltungsort der Klubkomm musste schließen, die Corona-Hilfen kamen an, man sei noch mehr zusammengerückt. Doch man müsse den jungen Menschen wieder Freiheit und Spaß ermöglichen. Stefan Bohne, Leiter des Clubs Artheater in Ehrenfeld drückt das bei seiner Rede so aus: „Und jetzt tanzt! Sonst ist alles verloren.“

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