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Kommentar zur StichwahlKölner können großen Einfluss auf die Stadtpolitik nehmen

Lesezeit 2 Minuten
Wahlhelfer Visier

Auch die Wahlhelfer schützen sich natürlich vor dem Coronavirus. Wie etwa Mohammed im Wahllkokal Gymnasium Thusneldastraße.

  1. Am Sonntag geht es um nicht weniger als um die Zukunft dieser Stadt.
  2. Wähler können über die OB-Wahl hinaus größeren Einfluss auf die Stadtpolitik nehmen.
  3. Denn die beiden Kandidaten haben sich zumindest in den letzten Wochen deutlicher voneinander abgesetzt als zu Beginn des Wahlkampfs.

Köln – Natürlich gibt es im neugewählten Stadtrat auch andere Bündnisoptionen als Grün-Schwarz oder Grün-Rot. Vor allem die Linken, die FDP oder die Newcomer von Volt sind als Partner in unterschiedlichen Zusammenschlüssen denkbar. Dennoch werden die entscheidenden Fragen zwischen den Grünen, der CDU und der SPD geklärt werden – allerdings erst nach Auszählung der OB-Wahl am Sonntagabend.

Denn die Wähler haben im ersten Wahlgang zwei passgenaue Optionen für den Stadtrat serviert, eine für jeden der Kandidaten. Sollte Henriette Reker die Stichwahl gewinnen, so würden sich ihre Unterstützerparteien Grüne und CDU mit einiger Sicherheit wieder zusammentun. Mit der Stimme der OB hätten sie eine Mehrheit – denkbar knapp zwar, aber ausreichend.

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Das gleiche Modell, nur in anderen Farben, könnte bei einem Sieg von Andreas Kossiski zum Tragen kommen und ihm die Unterstützung seiner Politik im Rat deutlich erleichtern. Dazu müssten sich allerdings die Grünen vom bisherigen Bündnispartner CDU verabschieden und sich mit der SPD zusammentun. Auch hier käme die entscheidende Stimme zur Ratsmehrheit vom OB, in diesem Fall eben von Kossiski.

OB-Kandidaten haben sich stärker voneinander abgesetzt

Die Wähler in der Stichwahl haben also an diesem Sonntag über die OB-Wahl hinaus durchaus größeren Einfluss auf die Stadtpolitik. Denn auch die beiden Kandidaten haben sich zumindest in den letzten Wochen deutlicher voneinander abgesetzt als zu Beginn des Wahlkampfs.

Während Andreas Kossiski vor allem das Thema Sicherheit und Sauberkeit in den Veedeln – hier ist der ehemalige Polizist naturgemäß zu Hause – betonte, setzte die Amtsinhaberin eher auf Kontinuität („Ich bitte um Zeit, damit die von mir angestoßenen Reformen wirken können“).

Doch egal, welchen Kandidaten, welche politische Richtung man bevorzugt – tatsächlich Einfluss nehmen kann nur der, der auch wirklich wählen geht. Schließlich geht es an diesem Sonntag um nicht weniger als um die Zukunft dieser Stadt. Das sollte den erneuten Gang zum Wahllokal allemal wert sein.