Kölner EpidemiestatistikStadt informiert präziser und seltener wegen Ungenauigkeiten

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Passanten_Schildergasse

Symbolbild

Köln – Zweieinhalb Monate nach Bekanntgabe der ersten durch Tests bestätigten Corona-Infektionen hat die Stadtverwaltung ihre Informationspraxis geändert. Seit dem vorigen Wochenende veröffentlicht das Presseamt die Kölner Fallzahlen nicht mehr täglich, sondern nur noch dienstags bis freitags.

Stadtsprecher Alexander Vogel begründet das Vorgehen mit dem Rückgang der Ansteckungen sowie teils ungenauen Informationen. Man habe festgestellt, dass „derzeit insbesondere am Wochenende kaum Bewegung stattfindet“ und die gemeldeten Zahlen „aber auch öfter nachträglich korrigiert werden mussten“. Bei Besonderheiten werde die Verwaltung „natürlich auch am Wochenende informieren“.

Ungenauigkeiten als Begründung

Die Entscheidung sei nach Rücksprache mit dem städtischen Krisenstab erfolgt, sagte Vogel am Montag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ungenauigkeiten habe es vor allem im Zusammenhang mit den Quarantänezahlen gegeben. Das Gesundheitsamt übermittelte mehrfach eine zu geringe Anzahl von Menschen, die mit dem Virus infiziert und aus der Quarantäne entlassen worden waren.

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Wie aber ist der Fehler zu erklären? Das Gesundheitsamt führt die Ursache auf das angewandte Verfahren zurück. „Bislang wurden die aus der Quarantäne entlassenen Patientinnen und Patienten rechnerisch aus der verfügten Quarantänezeit ermittelt“, heißt es in einer Stellungnahme.

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Das Enddatum der von der Gesundheitsbehörde angeordneten Vorsorgemaßnahme sei in einem Computerprogramm gespeichert. „Sobald dieses Datum im System erreicht wurde, wurden die Patientinnen oder Patienten als entlassen gezählt.“

Auf Grundlage dieser Angaben hat das Presseamt seine täglichen Mitteilungen verfasst. Dabei blieb etwas unberücksichtigt: Mitunter sei die Quarantäne verlängert worden, zum Beispiel, weil jemand weiterhin Symptome gezeigt habe.

Realitätsnähere Zahlen per Telefonabfrage

Neuerdings würden „alle Patientinnen und Patienten am Endtag ihrer hinterlegten Quarantäne telefonisch kontaktiert und das Ende der Quarantäne bestätigt oder nicht“. Seien sie noch symptomatisch, werde die Quarantäne verlängert.

Die Änderung werden dann direkt erfasst. „Die jetzt berichteten Zahlen umfassen also alle Patientinnen und Patienten, die sich zum entsprechenden Datum noch in Quarantäne befinden, häuslich und stationär.“

Es sei außerdem vorgekommen, dass an den Wochenenden weniger Labormeldungen eingegangen seien, als es der Fall hätte sein sollen, heißt es in der Verwaltung; aus dem einfachen Grund, weil dann weniger Testpersonal im Einsatz gewesen sei.

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