Kölner Kneipen sagen Partys zum 11.11. ab„Gut, dass einige Wirte mitdenken“

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Wirtz BOPP 031121

Die „Gaststätte Wirtz“ in der Südstadt wird am 11.11. nicht öffnen.

Köln – Nutzer in sozialen Medien reagieren überwiegend mit Verständnis auf die Ankündigung von ersten Kölner Kneipen, auch in diesem Jahr auf besondere Feierlichkeiten zum Start in die Karnevalssession am 11.11. zu verzichten. Angesichts der zuletzt stark gestiegenen Corona-Fallzahlen, der weiter starken Dynamik im Infektionsgeschehen, sich häufenden Impfdurchbrüchen und der wieder steigenden Belegung der Intensivstationen wird die Entscheidung der Kneipen als „sehr vernünftig“ gelobt. „Die aktuellen Infektionszahlen, die hohen Inzidenzwerten und ein R-Faktor von 1,25 erlauben sicher kein ausgelassenes Feiern im Innenraum, dort, wo fremde Personen auf engstem Raum aufeinandertreffen“, schreibt etwa ein Twitter-User und ergänzt: „Corona-Zahlen nicht, gut, Kliniken am Limit. Risiko!“

Ein weiterer Nutzer argumentiert aus seiner persönlichen Sicht: „Ganz ehrlich: Ich bin ene eschte Kölsche Jeck, aber den Kneipenkarneval werde ich mir diese Session wohl schenken (müssen). Das Risiko ist mir einfach zu hoch“.

Eine Userin lobt das Verantwortungsbewusstsein der Kneipenbesitzer und fordert Unterstützung: „Der Staat sollte bei diesen Wirten mal drei Monate auf Steuerzahlungen verzichten, um so viel Sozialverhalten zu würdigen.“

Auf Facebook bilden die Nutzer ein differenzierteres Meinungsbild ab. Ein Nutzer schreibt: „Der Kneipenkarnevals am 11.11. wäre DAS Superspreader-Event geworden. Gut, dass einige Wirte jetzt mitdenken. Die Open-Air-Veranstaltungen mit geschlossenen Gesellschaften reichen zum Feiern völlig aus und im Freien besteht kaum eine Ansteckungsgefahr.“ Ein anderer wiederum plädiert für Öffnungen für Genesene und Geimpfte: „Ich dachte, bei 2G brauchen wir uns keine großen Sorgen machen? Schützt die Impfung etwa doch nicht ausreichend?“.

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Unter anderem die „Gaststätte Wirtz“ in der Südstadt hatte auf Facebook angekündigt, auf eine Karnevalsparty zu verzichten. Man könne „nicht zu 100 Prozent für Sicherheit sorgen“, so die Betreiber. Die Bagetelle Südstadt hat bereits nachgezogen und ebenfalls einen Verzicht auf „unkontrollierte Feierei“ angekündigt. Ob weitere Kneipen und Gaststätten am 11.11. auf die Party zum Sessionsstart verzichten, ist derzeit noch unklar. Das Robert-Koch-Institut gab den Inzidenzwert am Dienstag mit 151,5 an – vor einer Woche lag er noch bei 108,7. (red)

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