Kommentar zu WolgogradKöln hätte Partnerschaft nicht ganz aussetzen sollen

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Köln hat viele Städtepartnerschaften geschlossen. 

Wolgograd, das frühere Stalingrad. Wohl kaum eine andere Stadt in Russland steht so sehr für die von Nazi-Deutschland angerichteten Gräuel des Zweiten Weltkriegs Es war ein Zeichen der Versöhnung, dass Köln und Wolgograd 1988 eine Städtepartnerschaft schlossen. Diese Partnerschaft haben OB Henriette Reker und die Ratsmehrheit aus Grünen, CDU und Volt nun wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf Eis gelegt.

Auf den ersten Blick reiht sich die Entscheidung der Stadtspitze ein in die zahlreichen und richtigen Boykottmaßnahmen gegen Russland. Es braucht klare Zeichen gegen Putins Überfall und für die Solidarität mit der Ukraine – politisch wie gesellschaftlich. Dennoch ist diese Entscheidung heikel, ein Wandeln auf extrem schmalem Grat.

Wolgograd: Städtepartnerschaft beruht auf Beziehungen der Menschen

Was macht diese Städtepartnerschaft aus? Es sind die persönlichen Beziehungen im Bereich des Sports, der Kultur, der Wissenschaft. Es sind Austauschprogramme zwischen Schulen und Universitäten, Kinder- und Jugendgruppen – bis hin zu Briefpartnerschaften.

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Die beeindruckende Friedensdemo am Rosenmontag in Köln hat unmissverständlich gezeigt, wo die Stadt steht. Mit Blick auf die Städtepartnerschaft zu Wolgograd wäre es besser gewesen, sie nicht auszusetzen und zugleich die offiziellen Kontakte auf politischer Ebene ins Leere laufen zu lassen. Wo die Stadt es mit lokalen Vertretern des Putin-Regimes zu tun hätte, ist jetzt in der Tat die größtmögliche Distanz geboten.  

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