Kosten unklarKölner Römerturm muss wegen bröckelnder Fassade saniert werden

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An der 2,5 Meter dicken Mauer des Römerturms sind eine Reihe von Schäden entdeckt worden.

Köln – Seit fast 2000 Jahren steht der Rundturm an der heutigen Zeughausstraße in der Kölner Innenstadt. Mit 18 weiteren war er Teil der römischen Stadtmauer, ist heute allerdings als einziger noch vollständig erhalten. Doch der Turm hat eine Blase – eine leichte Wölbung der Mauerschale an der Nordseite.

Das wurde jetzt im Zuge einer Schadensuntersuchung festgestellt. „Der Turm ist weiterhin standfest, aber wir müssen die Fassade sichern und dafür eine technische Lösung finden“, erklärte der Leiter des Römisch-Germanischen Museums (RGM) Markus Trier.

Historischer Römerturm: Mauerschale löst sich

Der Turm von ungefähr neun Metern Durchmesser besteht aus einer zweieinhalb Meter dicken Mauer. Die äußere Schale – etwa 20 Zentimeter stark – ist aus unterschiedlichen Steinen in einem kunstvollen Mosaik aufgemauert. Diese Mauerschale hat sich auf mehreren Quadratmetern von dem Mauerkern aus römischem Beton gelöst. „Das konnten wir durch Vermessung, Radaranalyse und einzelne Sondagen feststellen“, erläuterte Alfred Schäfer, wissenschaftlicher Referent am RGM.

Alles zum Thema Barbara Schock-Werner

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Wie die Mauerschale wieder mit dem Mauerkern verbunden werden kann, wird noch diskutiert. Denkbar ist das Verfüllen mit einem speziellen Mörtel oder der Einbau von Ankern. Zunächst wird die Blase gegen weitere Veränderung gesichert. „Ab Montag bauen wir eine Konstruktion aus Spannseilen und Netzen auf“, berichtete Stadtkonservator Thomas Werner. „Das soll rechtzeitig vor Karneval fertig sein“.

Kölner Denkmal enthält 40.000 Euro für Sanierung

Die Schadensuntersuchung am Römerturm hatte der 2017 gegründete Förderverein Römische Stadtmauer gemeinsam mit dem RGM und der Stadt Köln in die Wege geleitet. Dafür stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 40.000 Euro zur Verfügung. „Die Reparatur der Mauer am Römerturm wird noch einiges kosten“, machte die Vorsitzende des Fördervereins, die frühere Dombaumeisterin  Barbara Schock-Werner, deutlich. Wie viel Geld nötig sei, könne man zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschätzen.

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Barbara Schock-Werner mit einem Bild des Innenraums.

Neben der Verfüllung der Blase stehen weitere Arbeiten an. So müssen die Zinnen und ein  Sandsteingesims im oberen Teil mit Bleischürzen zum Schutz vor Regen  versehen werden. Außerdem sind stark verwitterte Steine zu festigen oder ganz zu ersetzen. „Wir hoffen auch hier auf die Spendenbereitschaft der Kölner und Kölnerinnen“, so Schock-Werner. Die abgeschlossene Sanierung der römischen Stadtmauer am Stadtmuseum und die jetzt begonnene Reparatur des Mauerabschnitts am Mühlenbach seien dafür positive Zeichen.

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