Mit Henry Maske und Brings380 Handwerker bekommen Meisterbrief in Köln

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Henry Maske besuchte die Meisterfeier.

Henry Maske besuchte die Meisterfeier.

Köln – Die Erleichterung ist riesig. Nach einer ersten verpatzten Prüfung holte sich Marco Sprotte Bravo endlich seinen Meisterbrief der Elektrotechnik ab. Er ist einer von rund 380 Handwerkerinnen und Handwerkern, die am Samstag feierlich den Meisterbrief überreicht bekamen. Insgesamt bestanden im vergangenen Jahr 706 neue Meisterinnen und Meister die Prüfungen.

Die Stimmung in der Halle Tor 2 in Müngersdorf ist nicht erst ab dem Auftritt von Brings gelöst, Stolz und Erleichterung sind zu spüren. Im vergangenen Jahr hatte die Veranstaltung noch coronabedingt im Autokino stattfinden müssen.

Auf der Bühne gab der ehemalige Box-Weltmeister Henry Maske motivierende Worte und Geschichten auf den Weg. Dort wurden danach die Besten ihres jeweiligen Gewerbes ausgezeichnet. Die Feier war für viele mehr als nur eine Unterbrechung vom Arbeitsalltag. „Ich arbeite jetzt schon länger in der Industrie, aber der Meisterschein ist trotzdem ein großer Schritt“, sagt Bravo. Sein Ziel sie die Selbstständigkeit.

Härtere Prüfung durch Corona

Clara Schulz ist kurz davor, dieses Ziel zu erreichen, am 25. September wird sie ihren eigenen Friseursalon im Belgischen Viertel eröffnen. „Die Ausbildung und die Prüfung waren durch Corona komplizierter“, sagt sie und erzählt von einer Prüfungssituation. „Das war total schizophren. Normalerweise müssen wir jemanden mitbringen und so tun, als wäre diese Person unsere Auszubildende. Das mussten wir jetzt alles selber machen, als Selbstgespräch!“ Dennoch habe sie nicht das Gefühl, dass die Qualität der Ausbildung unter den Umständen gelitten habe – nur die Prüfungen seien härter gewesen. Heizungsbauer und Installateur Franco de Francesco machte ähnliche Erfahrungen. „Bei uns waren 30 Leute in der Klasse, davon sind zehn durchgefallen. Und ohne unseren Lehrer wären es noch viel mehr gewesen.“

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Auch Nils Burgwinkel aus dem Rhein-Erft-Kreis hat trotz der widrigen Umstände seinen Meister bestanden. „Das ist natürlich ein tolles Gefühl. So kann ich irgendwann den Familienbetrieb fortführen.“ Sorgen um die finanzielle und berufliche Zukunft macht sich hier kaum jemand. „Wir könnten natürlich alle 24 Stunden am Tag arbeiten“, sagt Burgwinkel. „Gerade jetzt im Flutgebiet gibt es so unfassbar viel zu tun. Da kann es eigentlich gar nicht genug Handwerker geben.“

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