Mülheimer HafenPolitiker wollen Areal als Überschwemmungsgebiet ausweisen

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Mülheim Hafen

Eine Bebauung des Hafen in Mülheim ist umstritten.

Köln-Mülheim – Gescheitert ist das Bündnis von Grünen, Linken und Andreas Altefrohne (Die Partei) bei der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mülheim mit dem Antrag, keine neue Bebauung westlich der Hafenstraße im Mülheimer Süden zuzulassen. Das Ansinnen wurde mit den Stimmen von SPD, CDU, Torsten Tücks (FDP) und Ralph Hengstenberg (AfD) abgelehnt.

Kölner Ratsgremien weisen Antrag zurück an den Bezirk Mülheim

Bei dem betreffenden Gebiet handelt es sich um Flächen, die sich zwischen dem Rheinboulevard und der Hafenstraße vom Katzenbuckel im Norden, bis zum Auenweg im Süden erstreckt. Schon zur Sitzung im März hatten die anderen Parteien und  der Einzelmandatsträger ihren Antrag eingereicht. Damals wurde beschlossen, eine Entscheidung den Kölner Ratsgremien zu überlassen. Grund hierfür sei, das Thema Bauen im Überschwemmungsgebiet betreffe die gesamte Stadt und nicht nur Mülheim. Doch die zuständigen Ausschüsse überwiesen die Angelegenheit zurück.

Die Antragsteller begründeten ihr Ansinnen damit, dass das betreffende Areal im potenziellen Überschwemmungsgebiet liegt. Der Klimawandel  beschere häufigere Hochwasserereignisse, die zudem eine größere Wucht entfalten. „Es gibt in dem Bereich keinen öffentlichen Hochwasserschutz“, erklärte Winfried Seldschopf (Grüne).

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Private Vorsorge dagegen sei oft unzureichend. Auch haben  Forschungsergebnisse gezeigt, dass extreme Wetterereignisse wie Starkregen häufiger werden und dannlokal zu heftigen Überflutungen führen, da der Anteil der Versiegelungen zu hoch und die Kanalsysteme auf diese Ereignisse nicht ausgelegt sind.

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Das Mitte-links-Bündnis verwies darauf, dass sein Antrag prophylaktischer Natur sei. Es richte sich nicht gegen bestimmte Vorhaben. Seldschopf: „Wir wollen Bebauung nicht generell verhindern, sondern nur in bestimmten Bereichen.“

Forderung nach sogennanter Schwammstadt fand keine Mehrheit

Da absehbar war, dass der Antrag abgelehnt wird, schoben Grüne, Linke und Andreas Altefrohne noch einen Zusatzantrag hinterher. In diesem forderten sie zumindest, dass bei zukünftigen Planungen und Genehmigungen Hochwasserereignisse der Stufe Tausendjahr-Hochwasser berücksichtigt werden sollten.

Die Idee der Schwammstadt („Sponge-City) ist, das Wasser bei Starkregen nicht in die vorhandenen Kanäle abzuleiten, sondern es in grünen Flächen „zwischen zu lagern“. Bäume, Dach- oder Fassadenbegrünung können als Speicher wirken; auch kann dies eine lockere Bodenmischung aus Split, Kompost oder anderen speicherfähigen Materialien sein. (red)

Außerdem sollten nicht bebaute Flächen entsiegelt werden und in Mülheim das Konzept der Schwammstadt umgesetzt werden. Auch diese Forderungen fanden keine Mehrheit. Seldschopf: „Es ist traurig, dass auch die Schwammstadt abgelehnt wurde.“

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