Wahlkampf eröffnetFDP attackiert Oberbürgermeisterin Reker

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Fraktionschef Ralph Sterck will weitermachen.

Fraktionschef Ralph Sterck will weitermachen.

Köln – Mit scharfer Kritik an der Oberbürgermeisterin hat die Kölner FDP den Kommunalwahlkampf eröffnet. Köln sei sehr unzufrieden mit der Oberbürgermeisterin, sagte FDP-Fraktionschef Ralph Sterck am Samstag beim Kreisparteitag in der Königin-Luise-Schule. Es gebe „zu wenig Führung und Gestaltungswille“. Auch er zitierte den Kölner Schriftsteller Navid Kermani, der für Köln eine „Ansprache aus liebender Wut“ gefordert hatte. Die FDP wolle zum Interessenvertreter dieser Wütenden und Unzufriedenen werden. „Wer Köln liebt, macht es besser.“

Bei der vergangenen Kommunalwahl hatte die FDP Henriette Reker noch im Wahlkampf unterstützt. Bei der nächsten Wahl im September 2020 wolle man sich ganz auf die Stadtratswahl konzentrieren, so Parteichef Lorenz Deutsch. Einen eigenen OB-Kandidaten wird es nicht geben. Man werde die OB und das schwarz-grüne Bündnis attackieren, kündigte Sterck an. Das Ratsbündnis von CDU und Grünen sei „zu links“.

Dienstältester Fraktionschef bleibt Spitzenkandidat

Sterck wird bei der Wahl erneut die Kandidatenliste der FDP anführen. Der dienstälteste Fraktionschef im Stadtrat wurde auf dem Parteitag auf Platz Eins der Reserveliste gewählt. Der Kaufmann arbeitet seit 1999 im Stadtrat mit. Auf die weiteren Plätze kamen die stellvertretende Fraktionschefin Katja Hoyer und Ratsmitglied Volker Görzel. Erstmals auf einem Spitzenplatz kandidiert die schulpolitische Sprecherin Stefanie Ruffen. Auf dem fünften Listenplatz kandidiert Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite.

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Schlappe für Ratsmitglied Sylvia Laufenberg

Eine Schlappe musste Ratsfrau Sylvia Laufenberg hinnehmen. Nachdem die Vertreterin der Jungen Liberalen, Chantal Schalla, eine Gegenkandidatur um Platz Sechs angekündigt hatte und sich abzeichnete, dass sie eine Mehrheit dafür bekommen könnte, trat Laufenberg nicht mehr zur Wahl an und verzichtete auf eine weitere Kandidatur für schlechtere Listenplätze. Auf Platz Sieben und Acht werden bei der Kommunalwahl Gerd Kaspar und Bettina Houben kandidieren.

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Ohne eine Frauenquote beschlossen zu haben, sei es gelungen, die Plätze Eins bis Zwanzig der Kandidatenliste im Wechsel mit Männern und Frauen zu besetzen, so Deutsch nach dem Parteitag. Er sei stolz, dass die FDP das geschafft habe, „ohne sich zu verbiegen“. Ziel sei es, die Zahl der Mandate im Stadtrat zu verdoppeln. Zur Zeit stellt die FDP fünf Ratsmitglieder. Bei der Wahl im Mai 2014 erzielte die Kölner FDP nur knapp über fünf Prozent der Wählerstimmen.

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