„Robuste Schutzrechte“KI im Netz: Verleger in NRW fordern Schutz journalistischer Inhalte

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann sitzt am Rechner und tippt auf einer Tastatur. (Symbolbild)

Verleger in Nordrhein-Westfalen fürchten einen unfairen Wettbewerb.(Symbolbild)

DuMont Schütte forderte gesetzliche Spielregeln für KI-Anwendungen. Große IT-Konzerne bedrohen nach seinen Worten die Meinungsvielfalt.

Angesichts der rasant zunehmenden Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) auf digitalen Plattformen fordern die Verleger in Nordrhein-Westfalen „robuste Schutzrechte“ für journalistische und verlegerische Inhalte.

Für einen fairen Wettbewerb müsse der Gesetzgeber dringend Spielregeln für KI-Anwendungen auf digitalen Plattformen festlegen, erklärte der Vorsitzende des Digitalpublisher und Zeitungsverleger Verbands in NRW (DZV.NRW), Christian DuMont Schütte, am Donnerstag.

DuMont Schütte betont Unterstützungsmöglichkeiter der KI

Die Marktmacht großer IT-Konzerne wie Meta, Apple oder Amazon sei eine der größten Bedrohungen für die Presse- und Meinungsvielfalt im Internet, sagte DuMont Schütte bei der Jahreshauptversammlung in Holzwickede bei Dortmund.

Alles zum Thema Mona Neubaur

Nach seinen Worten verfügen diese Unternehmen über komplexe KI-Modelle und einen Großteil der Netzinhalte. „Sie können ganze Presseartikel erstellen, die für Nutzer kaum von redaktionell erstellten Texten zu unterscheiden sind“ - und dann entscheiden, welche Inhalte verwendet werden. „Diese Markt- und Meinungsmacht in der Hand der großen digitalen Plattformen ist eine Gefahr für den demokratischen Meinungsbildungsprozess.“

Zugleich betonte DuMont Schütte in seiner Rede vor etwa 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass KI die redaktionelle Arbeit unterstützen könne. „Aber immer mit der Gewähr, dass hinter unseren Angeboten qualifizierte Redakteurinnen und Redakteure stehen, die auf die Einhaltung journalistischer Sorgfaltspflichten achten.“

NRW Wirschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) lobt Tageszeitungen

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) bezeichnete die Tageszeitungen in ihrer Gastrede als „Vertrauensanker“ in Zeiten von Desinformationen und sogenannten Fake News. „Weil es wichtig ist, in Zeiten der Verunsicherung Halt und Orientierung zu bieten.“

Neubaur sagte, Künstliche Intelligenz sei eine enorme Chance, auch für Nordrhein-Westfalen. „Aber sie kann nur wirklich zur Chance werden, wenn sie klug reguliert ist.“ Man müsse die schützen, die Ursprungsinhalte geschaffen haben. Nötig sei eine Weiterentwicklung des Urheberrechts.

Der Digitalpublisher und Zeitungsverleger Verband NRW vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 40 Mitgliedsunternehmen. (dpa)

KStA abonnieren