Zur Primetime auf ProSiebenJoko und Klaas senden 15 Minuten live aus ihren Mägen

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Joko und KLaas 010421

Joko Winterscheidt (l.) und Klaas Heufer-Umlauf

Berlin – Spätestens seit ihrer siebenstündigen Live-Dokumentation „Nicht selbstverständlich“ über den Pflegenotstand im deutschen Gesundheitssystem ist das Format „Joko und Klaas live“ legendär geworden. Heute Abend war es wieder so weit: Das Unterhaltungsduo Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf hatte am Vorabend in der Sendung „Joko und Klaas gegen ProSieben“ erneut fünfzehn Minuten Sendezeit gewonnen.

Zur Primetime um 20.15 Uhr durften sie also auf ihrem Haussender ProSieben wieder live zu einem Thema ihrer Wahl senden. Nach den vergangenen Erfolgen lag die Messlatte entsprechend hoch. Zumal Heufer-Umlauf bereits im Vorfeld auf Instagram ankündigte: „Was Sie heute sehen werden, haben Sie so noch niemals im Fernsehen gesehen. Vermutlich aus gutem Grund.“

Innenansichten aus Joko und Klaas

Mit seiner Ankündigung dürfte der Entertainer recht gehabt haben, denn Joko und Klaas sendeten heute aus ihren Körpern heraus – genauer aus ihrem Magen. „Wir haben uns heute nicht weniger vorgenommen, als die Zukunft der Unterhaltung zu bieten“, verkündet Winterscheidt zu Beginn der Sendung und Heufer-Umlauf fügt hinzu: „Wir möchten einen Quantensprung machen in die Zukunft des Fernsehens.“ Dann hält er eine winzige Kamera ins Bild, die optisch auch eine medizinische Pille sein könnte.

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Es folgen fünfzehn Minuten Innenaufnahmen aus dem Verdauungstrakt der beiden Entertainer. Zumindest aus der Speiseröhre und dem Magen – der weitere Verlauf der Endoskop-Kameras bleibt dem Publikum glücklicherweise erspart. In diesem Fall ist es wohl gut, dass ProSieben nicht erneut sieben Stunden Sendezeit für die beiden freigeräumt hat.

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„Es ist alles schön sauber, wir haben extra sechs Stunden nichts gegessen“, sagt Heufer-Umlauf, bevor die beiden beginnen, die unterschiedlichsten Dinge hinunterzuschlucken. Es startet noch harmlos mit kleinen Nudeln, wie man sie aus der Buchstabensuppe kennt und die das Wort „Hilfe“ in Heufer-Umlaufs Magen buchstabieren. Winterscheidt schluckt derweil ein, wie er sagt, „Sonnensystem“ – viele bunte Pillen, die seinen Magen in eine Sternengalaxie verwandeln.

Ein Spiel darf auch nicht fehlen und so verschlucken beide anschließend einen Würfel. Derjenige, bei dem die höhere Anzahl an Augen sichtbar wird, hat gewonnen. „Das erste Würfelspiel im menschlichen Körper“, stellt Heufer-Umlauf vermutlich zu recht fest. Das Spiel geht jedoch unentschieden aus, beide „würfeln“ eine sechs.

Eine neue Wette muss her und so werden noch die Köpfe von Legofiguren geschluckt. Die Kamera, die einen der Köpfe zuerst filmt, entscheidet, wer die Rechte an dem neuartigen Format gewinnt. Als in Winterscheidts Magen ein gelber bärtiger Kopf – oder wie Heufer-Umlauf scherzt, der Modedesigner Harald Glööckler, auftaucht –, bekommt Winterscheidt sogleich die Formatrechte übergeben. Seine Freude darüber hält sich allerdings in Grenzen. Zum Schluss kippt Heufer-Umlauf noch einen Pfeffi, der seinen Magen giftgrün färbt. Dafür hilft er sicherlich bei der Verdauung.

Kein ernster Beitrag, aber eine willkommene Abwechslung

„Ursprünglich wollten wir einen seriösen Beitrag über Vorsorgeuntersuchungen machen. Aber irgendwo sind wir falsch abgebogen.“ So heißt es noch am Ende der fünfzehn Minuten Sendezeit. Ein wenig enttäuschend ist die Rückkehr zum puren Quatschkopftum zwar schon, nachdem die beiden die fünfzehn Minuten Sendezeit in der Vergangenheit für gesellschaftlich zutiefst wichtige Themen genutzt hatten.

Gleichzeitig kann man ihnen aber nicht übel nehmen, dass sie einfach mal etwas anderes als exponentiell wachsende Corona-Infektionen und den Vollgas in Richtung Lockdown sehen wollten. Bleibt bloß zu hoffen, dass sich die „Zukunft des Fernsehens“, die Heufer-Umlauf zu Beginn verkündet hatte, am Ende doch anders gestalten wird. Denn fünfzehn Minuten rosa-glitschige Bilder und in Magensäure schwimmende Legoköpfe reichen dann doch.

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