Trotz sinkender InzidenzDarum müssen viele Kliniken weiter Operationen verschieben

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Blick in einen Krankenhausflur. Corona hat nach wie vor Auswirkungen auf die Arbeit vieler Kliniken. (Symbolbild)

Berlin – Die jüngste Corona-Welle flacht weiter ab, die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz geht immer stärker zurück. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 1097,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag lag er bei 1141,8, am Freitag bei 1181,2. Vor einer Woche wurde noch eine Inzidenz von 1457,9 verzeichnet. Trotz des rückläufigen Trends werden einer Umfrage zufolge in vielen deutschen Krankenhäusern noch immer Operationen verschoben, wegen coronabedingter Personalausfälle und vieler Covid-Patienten.

„Die Pandemie ist noch nicht vorbei“

In sechs von zehn deutschen Krankenhäusern werden immer noch Operationen verschoben, teilte der Verband leitender Krankenhausärzte (VLK) mit. „Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und der zunehmende politische Streit gefährdet die Versorgungslage“, sagte VLK-Präsident Michael Weber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Aus Sicht der Kliniken seien an vielen Stellen die Hotspot-Kriterien erfüllt, so dass Eindämmungsmaßnahmen verhängt werden müssten.

Der VLK befragte der Zeitung zufolge bundesweit seine Mitglieder. In der Umfrage gaben demnach 20 Prozent der leitenden Krankenhausärzte an, dass die Notfallversorgung gefährdet sei. Gut zehn Prozent der Betten auf Allgemein- und Intensivstationen seien weiter von Patienten mit einer Corona-Infektion belegt.

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Start der Osterferien: Lauterbach ruft dazu auf, weiter Maske zu tragen

Angesichts des Starts der Osterferien in vielen Bundesländern riefen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) mit Blick auf Reisen und Familienbesuche dazu auf, Corona-Tests und Masken zu nutzen. „Die Fallzahlen gehen stark zurück. Damit es so bleibt, sollte sich jeder vor einer Osterreise testen lassen oder selbst testen“, schrieb Lauterbach bei Twitter. Er rate weiter zum freiwilligen Tragen der Maske in Innenräumen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 55.471 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von Sonntagmorgen 5.18 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es noch 74.053 Ansteckungen. Allerdings melden manche Bundesländer nicht an jedem Wochentag Daten. Das führt zu Nachmeldungen an Folgetagen und erschwert einen Vergleich von Tageswerten. Zudem gehen Experten von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus.

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Bundesweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 36 Todesfälle verzeichnet - vor einer Woche waren es 42 gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 131.715. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 22.647.197 solche Infektionen. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen. (dpa)

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