Kommentar zum Boostern in NRWFatale und schwerwiegende Regierungspanne

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Stamp Wüst Laumann

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (r.) mit Ministerpräsident Hendrik Wüst und Vize Joachim Stamp

Wenn Politiker einen Kurswechsel vornehmen, dann wird die Kehrtwende der Öffentlichkeit oft als „Präzisierung“ verkauft. Zu einer solchen „Präzisierung“ sah sich am Mittwoch auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) veranlasst. Kurz nach Beginn der Haushaltsdebatte im Landtag, die von der Opposition traditionell als Generalabrechnung mit der Regierung inszeniert wird, ließ er per Pressemitteilung eine Klarstellung zu den Vorgaben bei den Auffrischungsimpfungen verbreiten.

Boostern in NRW: Regelfall sieht fünf Monate vor

Darin hieß es, dass Boostern werde in der Regel erst nach fünf Monaten empfohlen. Aus einem Erlass des Gesundheitsministeriums war zuvor geschlossen worden, die dritte Impfung sei schon vier Wochen nach der Zweiten möglich.

Die Klarstellung war dringend nötig. Die aufgeheizte Diskussion um eine mögliche Impfpflicht und um die Wirkung der Impfstoffe hat viele Menschen extrem verunsichert. Sie wissen nicht mehr, was und wem sie glauben sollen.

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Dass nun ausgerechnet ein Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums von Impfgegnern als Beleg für die Falschmeldung herangezogen werden konnte, das Vakzin von Biontech sei gerade mal vier Wochen wirksam, ist fatal und eine schwerwiegende Kommunikationspanne.

Wer das Land aus der Krise führen will, muss sich klar ausdrücken können. Jetzt reiben sich die Querdenker die Hände. Sie wissen, dass Laumanns Präzisierung in den sozialen Netzwerken versanden wird.

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