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Nabu greift Laschet anFlächenversiegelung begünstigte verheerende Flut

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Blessem Bilanz Header

Die Flut hat im Rheinland wie hier in Erftstadt-Blessem verheerende Schäden angerichtet.

Düsseldorf – Der Naturschutzverband (Nabu) in NRW wirft der schwarz-gelben Landesregierung vor, durch ihre Entfesselungspolitik die verheerenden Flutschäden an den Flüssen von NRW begünstigt zu haben. „Täglich gehen in NRW mehr als 8,1 Hektar Freifläche durch Versiegelung verloren“, sagte Heide Naderer, Vorsitzende des Nabu in NRW, am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz des Nabu für 2020 vor Journalisten in Düsseldorf.

Landschaften würden zerschnitten, Lebensräume zerstört, Tier- und Pflanzenarten vernichtet. Deswegen fordern die Naturschutzverbände eine neue Landesentwicklungsplanung, die den Flächenverbrauch bis 2025 verbindlich auf maximal fünf Hektar pro Tag und bis 2035 auf Null senkt.

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Die Landesregierung von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU)  verschließe sich dringend notwendigen und schnellen Maßnahmen gegen den zu hohen Flächenverbrauch und gegen das Insekten- und Artensterben. „Sie setzt der von allen wahrnehmbaren Arten- und Klimakrise nichts entgegen, sondern betrachtet die Schäden“, kritisierte Naderer. „Es wird viel geredet, aber wenig umgesetzt.“

Schutzgebiete in schlechtem Zustand

Nach mehr als vier Jahren Regierungszeit von Schwarz-Gelb  würden Natur und Umwelt in NRW an vielen Stellen leiden. „Die Qualität vieler Schutzgebiete ist nach wie vor schlecht“, sagte die Nabu-Chefin. Im Tiefland in NRW seien 80 Prozent der Lebensräume in einem ungünstigen oder schlechten Zustand, im Bergland seien es 38 Prozent. Dafür gebe es mehr Flächen für Kiesabbau, Straßen und Gewerbeansiedlungen. Klimawandel und Artensterben würden in NRW „ungebremst voranschreiten.“

Fast sieben Prozent mehr Mitglieder

Der Nabu NRW steigerte seine Mitgliederzahl 2020 um fast sieben Prozent auf rund 108.500. Im laufenden Jahr verzeichne der Verband bereits einen Zuwachs um 5000 Mitglieder, sagte Geschäftsführer Bernhard Kamp. „Die aktuellen Krisen – von Corona, über die Biodiversitäts- und Klimakrisen bis zur Hochwasserkatastrophe – machen uns allen stärker bewusst, wie verwundbar die Natur und damit auch wir selbst sind“, sagte Kamp.