Vor allem beim Thema Asylverfahren in Drittstaaten gehe es nur im Schneckentempo voran, bemängelte der CDU-Politiker.
AsylpolitikWüst zeigt sich nach Bund-Länder-Konferenz unzufrieden und kritisiert langsames Tempo

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ist mit den Ergebnissen der Bund-Länder-Konferenz zur Asylpolitik nicht zufrieden.
Copyright: dpa
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ist mit den Ergebnissen der Bund-Länder-Konferenz zur Asylpolitik nicht zufrieden. „In der Migrationspolitik braucht es Tempo statt Zeitspiel“, sagte Wüst am Mittwoch nach dem Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin.
Vor allem beim Thema Asylverfahren in Drittstaaten gehe es nur im Schneckentempo voran, bemängelte der CDU-Politiker. Bereits 2021 habe die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag einen entsprechenden Prüfauftrag verankert. „Passiert ist dann nichts“, kritisierte Wüst.
Wüst unzufrieden mit Bund-Länder-Konferenz zur Asylpolitik
Deutschland stehe vor großen Herausforderungen. Dazu gehöre ganz besonders die Frage der Migration und Integration. „In einer solchen Lage braucht es Führung“, betonte der Regierungschef des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. „Wir erwarten, dass der Bundeskanzler diese Frage zur Chefsache macht.“.
Alles zum Thema Hendrik Wüst
- Mona Neubaur „Ich lasse mir von Friedrich Merz nicht auf der Nase herumtanzen“
- Unternehmertag NRW-Arbeitgeber geben neuer Regierung Vorschusslorbeeren
- NRW-CDU erleichtert über Kanzlerwahl „Wäre Merz gescheitert, hätten wir Hendrik Wüst ins Rennen schicken müssen“
- Kölner Leselauf Sportelnd für mehr Bildung demonstrieren
- AfD „gesichert rechtsextrem“ Debatte um mögliches Verbot nimmt in NRW wieder Fahrt auf
- DGB-Maikundgebung in Siegburg „Das ist ein Herzensthema, bei dem Sie liefern müssen“
- DGB, Linksautonome Diese sieben Demonstrationen sind am 1. Mai in Köln geplant
Wüsts Bewertung unterschied sich damit deutlich von den versöhnlichen Worten seines hessischen Amtskollegen und Parteifreundes Boris Rhein. Dieser ist Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz und äußerte sich nach dem Treffen zufrieden: „Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass wir jemals so viel zusammen hinbekommen, dass wir so viel Geschwindigkeit in das Thema gebracht haben.“
Wüst hielt dagegen: „Man muss kein Hellseher sein, um zu wissen: Auch in diesem Jahr wird der Migrationsdruck auf Deutschland enorm sein.“ In einer großen Kraftanstrengung hätten Bund und Länder Anfang November gemeinsam gute Beschlüsse gefasst. „Das ist jetzt 17 Wochen her“, rechnete Wüst vor. Die Inventur der Umsetzung seitens des Bundes sei am Mittwoch ernüchternd ausgefallen. „Die Liste der unerledigten Hausaufgaben durch die Ampel-Regierung ist ellenlang“, bilanzierte Wüst. „Die Bundesregierung hat den Ernst der Lage offensichtlich nicht erkannt.“ (dpa)