Düsseldorf – Im Untersuchungsschuss des Landtags zur Flutkatastrophe soll am Freitagabend ein Gutachten zu den Todesopfern des Juli-Hochwassers vorgestellt werden. Laut der Expertise der Universität Potsdam, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, waren von den insgesamt 49 untersuchten Todesopfern 31 männlich (63,3 Prozent) und 18 weiblich (36,7 Prozent). Die zwei jüngsten Todesopfer waren 18 Jahre alt, das älteste 86.
Als medizinische Todesursache wurde in 67,3 Prozent der Fälle ein Tod durch Ertrinken festgestellt. In einem Fall kam es zu einem tödlichen Verkehrsunfall, der auf das Hochwasser zurückzuführen war.
Herzversagen und Verbrennungen
In sieben Fällen wurden internistische Todesursachen festgestellt, in der Regel Herzversagen, das auf Überanstrengung, Überforderung oder Schock zurückgeführt werden können. Hinzu kommen zwei Fälle von tödlichen Verbrennungen. Ursächlich war ein Wohnhausbrand, der durch eine wassergeschädigte Ölheizungsanlage ausgelöst und durch eine Sauerstoffflasche für ein Beatmungsgerät, die im Hausflur stand, beschleunigt wurde.
Ein Opfer starb sofort, eine weitere Betroffene Anfang August an Multiorganversagen als Folge der massiven Verbrennungen. Insgesamt 25 Opfer litten dem Gutachten zu Folge unter Vorerkrankungen.
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Der Untersuchungsausschuss des Landtag soll die Pannen aufdecken, die der Landesregierung im Krisenmanagement unterlaufen sind. Am Freitag wurde als erster Zeuge NRW-Innenminister Herbert Reul vernommen. Der CDU-Politiker räumte Pannen ein. „Wenn es keine Fehler gegeben hätte, wären nicht 49 Menschen gestorben.“