„Good morning“ in der KiTa

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Katharina Köver hat das Projekt des internationalen Kindergartens „ausgebrütet“. Am 1. März findet nun in Mülheim die Eröffnung statt.

Katharina Köver hat das Projekt des internationalen Kindergartens „ausgebrütet“. Am 1. März findet nun in Mülheim die Eröffnung statt.

Im März eröffnet in Köln die erste internationale Tagesstätte. Kommuniziert wird in englischer Sprache.

Wenn Katharina Köver von ihrem aktuellen Projekt spricht, bekommt sie leuchtende Augen und beginnt zu schwärmen. Die 52-jährige betreibt seit einigen Jahren „Relocation Easy!“, eine Firma, die ausländische Firmenmitarbeiter in Deutschland betreut. Von Umzug und Behördengängen bis zu Formalitäten erledigt sie mit ihrem Team sämtliche Dinge des Alltags, die in Deutschland oft Probleme bereiten. „Wir bekamen immer häufiger auch Anfragen, ob es eine Möglichkeit gebe, Kinder ganztägig zu betreuen. Die »daynursery« wie sie im englischen und amerikanischen Raum üblich ist, stand Pate für unsere Idee einer internationalen Tagesstätte.“

Die „Vincerola International Montessori Daynursery Köln“, wie sie vollständig heißt, ist ein privater Kindergarten. Ab März betreuen vier ausgebildete Erzieherinnen, zwei englische und zwei deutsche, insgesamt 40 Kinder im Alter von sechs Monaten bis zum Eintritt in die Grundschule. „Köln wird immer internationaler und vernetzter, aber es gibt sehr wenige international ausgerichtete Angebote im Bildungsbereich“, berichtet Köver. Die Betreuung in der Tagesstätte orientiert sich an den Grundsätzen der Montessori-Pädagogik. Einerseits, weil diese international anerkannt ist. Andererseits, weil Köver selbst dieser Erziehungsstil zusagt: „Kinder sind sehr gut fähig, ihre Umwelt alleine und selbstverantwortlich zu entdecken“, sagt sie. Auf der Grundlage des englischen Vorschulplans werden alle wichtigen Bereiche der Frühförderung erfasst.

Fasziniert hat sie der Besuch in einem Montessori-Kindergarten in London. „Die Kinder hatten das Puzzle einer Weltkarte vor sich und zu einem Land, Mexiko, hatte die Erzieherin typische Gegenstände wie Kleidung und Lebensmittel mitgebracht. Das war richtig anschaulich.“ Zunächst war es aber schwierig, ihre Idee in Köln zu realisieren. Ein Weg führte sie zur IHK und zu Christoph Hanke, der eine Notiz in die IHK-Zeitschrift setzte. Die zahlreichen Nachfragen, die folgten, bestätigten ihr, dass ihr Angebot viele Eltern in Köln interessiert. Seit Herbst 2002 bastelte Köver zusammen mit erfahrenen Pädagogen an einem Konzept und suchte einen geeigneten Ort. Diesen fand sie in einem ehemaligen Kindergartengebäude am Clevischen Ring in Mülheim. Dort wird die Tagesstätte am 1. März ihren Betrieb aufnehmen. Das Gebäude bietet mit über 300 Quadratmetern Platz zum Lernen und Spielen. Auf dem großen Außengelände können die Kinder spielen und toben. „Die langen Öffnungszeiten machen den Kindergarten in seiner Form einzigartig. Wir öffnen wochentags von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Es gibt Frühstück, gesunde Snacks zwischendurch und das Mittagessen wird im Haus frisch zubereitet.“

Die Sprache im Kindergarten ist Englisch. Vorwiegend nachmittags stehen Aktivitäten wie Schwimmen, Tanz, Sport und Kunst auf dem Plan - Unternehmungen, um die sich sonst die Eltern kümmern müssten. Das umfangreiche Programm hat natürlich auch seinen Preis: 950 Euro kostet die Betreuung im Monat. Köver ist zuversichtlich, dass ihr Projekt breite Zustimmung findet: „Ich weiß, dass dringender Bedarf vorhanden ist. Wir füllen eine Lücke in Köln.“ Unterstützung bekam sie unter anderem von Jochen Witt, dem Chef der Kölner Messe, der von diesem Konzept sehr überzeugt ist. Bis zur Eröffnung im März wird das Gebäude noch modernisiert und möbliert - bis es dann jeden Morgen heißt: „Good morning, children!“ Informationen gibt es unter der Rufnummer 0 22 34 / 49 96 90 und im Internet.

 www.vincerola.de

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