Bildungsministerin Yvonne Gebauer bei ihrem Besuch im Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen.
Copyright: Ralf Krieger
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Leverkusen – Es ist Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen, auch in Leverkusen. Am Donnerstag besuchte FDP-Schulministerin Yvonne Gebauer auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten Rüdiger Scholz das Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen. Während sich Lehrkräfte und Schulleitung beim Rundgang alle Mühen gaben, dem hohen Besuch gerecht zu werden, äußerte sich Gebauer gegenüber dem „Leverkusener Anzeiger“ auch zur schwellenden Diskussion über die Abschaffung der Maskenpflicht – zumindest kurz.
Zunächst aber stellte die ehemalige Koordinatorin des Sportzweigs, Jutta Wellmann, das Konzept der Schule vor. Neben einem Sport-Leistungskurs gibt es unter anderem sogenannte „Trainer-Lehrer“, die sich um die individuelle Förderung kümmern, während die Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit haben, Schulstoff in Einzelstunden nachzuholen.
Kai Havertz holte Stoff in der Bayarena nach
Jutta Wellmann zeigte am Beispiel von Fußballnationalspieler Kai Havertz, der hier 2017 sein Abitur gemacht hat, wie das aussehen kann: „In seinem Abiturjahr war Kai schon Stammspieler bei Bayer Leverkusen. Während die anderen Spieler sonntags nach dem Auslaufen auf der Couch saßen, hat Kai den Stoff für den Sport-LK mit einem unserer Lehrer in der Bayarena nachgeholt.“
Yvonne Gebauer schaute dem Treiben der Schülerinnen und Schüler beim Rundgang in den Sporthallen interessiert zu. „Ich bin froh über die engagierte Schulleitung und die Lehrer hier. Wir brauchen den Spitzensport und deswegen unterstütze ich solche Schulen gerne“, sagte sie später.
Gebauer: keine rechtliche Grundlage für Maskenpflicht
Überall wurde dabei mit Maske trainiert. Nur bei Hochleistungseinheiten sei es erlaubt, diese abzunehmen, erklärte Jonas Reckermann, Lehrer und ehemaliger olympischer Goldmedaillensieger im Beachvolleyball. Doch nicht mehr lange. Am 2. April endet die Maskenpflicht in den Schulen. Ministerin Gebauer hatte diese noch am Mittwoch gewarnt, dass es nicht gestattet sei, eine schulinterne Maskenpflicht durchzusetzen.
Julius Madrak und Johannes Link sehen diese Entscheidung „kritisch.“ Die beiden gehen in die elfte Klasse des Landrat-Lucas-Gymnasiums. „Eine Woche vor den Osterferien will ich mich nicht mehr anstecken und in Quarantäne landen“, sagt Madrak. „Wir haben uns auch schon an die Maske gewöhnt“, ergänzt Link.
Tim Husel, Lehrer am Landrat-Lucas-Gymnasium, sagt: „Uns hat der Zeitpunkt, so kurz vor den Ferien, schon überrascht.“ Allzu viel werde sich durch die Abschaffung der Maskenpflicht aber nicht ändern, ist er sich sicher. „Die Maskenpflicht an den Schulen ist ja schon letztes Jahr für kurze Zeit abgeschafft worden und etwa 95 Prozent der Schüler haben sie trotzdem anbehalten.“
Angesprochen auf ihre Ansage an die Schulen, keine interne Maskenpflicht erlassen zu dürfen, verwies Gebauer gegenüber dem „Leverkusener Anzeiger“ auf das Auslaufen des bundesweiten Infektionsschutzgesetzes. Es gebe schlicht keine rechtliche Grundlage für eine Maskenpflicht an den Schulen. Ob sie den Schülern denn empfehlen würde, freiwillig eine Maske zu tragen? „Die Kinder müssen jetzt seit einem dreiviertel Jahr am Stück Maske tragen. Man muss auch sehen, was das für sie bedeutet“, antwortete Gebauer ausweichend und machte sich auf den Weg zum nächsten Termin.