Am Sonntag fand bereits zum sechsten Mal das Festival der Kulturen im Neulandpark statt.
Festival der KulturenNeuland-Park in Leverkusen wird Schauplatz gelebter Vielfalt

Trotz grauer Wolken und Regenschauern am Vormittag wurde der Neuland-Park später am Sonntag zum Schauplatz gelebter Vielfalt: der italienische Familienverein A.F.I.L. bei seinem Tanzauftritt.
Copyright: Lena Schmitz
Trotz grauer Wolken und Regenschauern am Vormittag wurde der Neuland-Park später am Sonntag zum Schauplatz gelebter Vielfalt: Das Festival der Kulturen lockte zahlreiche Besucher an, die gemeinsam feierten, tanzten, lachten – und sich dabei von Wind und Wetter nicht beirren ließen.
„Wir haben heute Morgen gezögert, ob wir überhaupt rausgehen sollen“, erzählt Familie Yilmaz, die mit ihren beiden Kindern zum ersten Mal beim Festival dabei ist. Über ihre Entscheidung, das Festival zu besuchen, waren sie jedoch mehr als froh und ihre Kinder konnten gar nicht mehr aufhören zu der brasilianischen Musik der Liveband „Anabofim & Music Friends“ zu tanzen. So wie ihnen ging es vielen: Der Regen hielt einige zunächst ab, doch spätestens mit den ersten Sonnenstrahlen waren die Wege zwischen den Ständen voller Leben. Dennoch hatten aufgrund des Wetters zwei eingeplante Stände kurzfristig abgesagt.
„Die vorhanden Vereine sind nicht nur Migrantenvereine, sondern auch deutsche. Wir alle sind Teil einer Gesellschaft und das wollen wir leben“, erklärte Jannis Goudoulakis, Vorsitzender des Vereins „Inter-Lev“, Ausrichter des Festivals. Seine Familie stammt aus Griechenland. Für die Zukunft wünscht er sich, dass die Vereine bekannter und stärker werden, damit noch mehr Menschen auf die Vielfalt in unserer Stadt aufmerksam werden.
Alles zum Thema Uwe Richrath
- Neue Technologien Welchen Einfluss KI auf die Arbeitswelt in Leverkusen hat
- Warum ist Döner so teuer? Kinder befragen Leverkusener OB-Kandidaten
- Verkehrswende Leverkusen ruft zum 10. Mal zum Stadtradeln auf
- Alternative Antriebe Wupsi will Busflotte bis 2034 komplett elektrifiziert haben
- Einladung für alle Buddhistische Gemeinde feiert ihr Vesak-Fest in Leverkusen
- Geplanter Bayer 04 Campus Monheimer demonstrieren gegen die Leverkusener Ansiedlung
- Stadtentwicklung in Leverkusen Schandfleck in Rheindorf verwandelt sich
Kulinarische Reise
Rund ein Dutzend Vereine und Initiativen präsentierten sich und ihre Kulturen – von der tamilischen bis zur italienischen, vom serbischen bis zum griechischen Verein. Der Griechische Schul- und Kulturverein „Platon“ feierte dabei gleich doppelt: das 50-jährige Bestehen des Schulvereins „Platon“ und das 60. Jubiläum der griechischen Gemeinde in Leverkusen. Aufgrund des doppelten Jubiläums war der griechische Kulturverein auch der Ausrichter des Festes in diesem Jahr.
Die kulinarische Reise führte die Besucher einmal um die Welt: Souvláki und Loukaniko vom Grill, Krautsalat und Olivenöl aus Griechenland, italienische Antipasti, serbische Spezialitäten, brasilianische Süßspeisen und tamilische Currys – alles mit Liebe zubereitet, wie viele Besucherinnen betonen. „Man kann gar nicht vorbeigehen, ohne zu probieren“, sagte Jörg Müller, der mit seiner Frau schon zum dritten Mal beim Festival ist. „Wir haben uns vorgenommen, an jedem Stand etwas zu essen. Mal sehen, wie weit wir kommen!“
Viele Generationen, viele Länder, viele Geschichten – und alle gestalten gemeinsam die Zukunft unserer Stadt. Interkulturelle Vielfalt ist unsere Stärke
Internationale Musik und Tanzauftritte wechselten sich auf der Bühne ab, traditionelle Gewänder wurden stolz präsentiert. Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen, Uwe Richrath, schaute auch vorbei, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. „Man sieht hier, wie multikulturell Leverkusen ist“, betonte er. „Viele Generationen, viele Länder, viele Geschichten – und alle gestalten gemeinsam die Zukunft unserer Stadt. Interkulturelle Vielfalt ist unsere Stärke.“ Er fordert mehr Toleranz, gerade jetzt. Daher freut er sich umso mehr darüber, an diesem Tag ein klares Zeichen für das Miteinander zu setzen.
Der Vorsitzende des Integrationsrates, Sam Kofi Nyantakyi, hob hervor, wie wichtig es sei, dass Integration keine Einbahnstraße sei: „Alle sind gefragt, damit das Zusammenleben funktioniert. Mit solchen Aktivitäten laden wir alle ein, sich kennenzulernen und gemeinsam zu feiern.“ Das Festival sei ein Paradebeispiel für gelebte Integration – öffentlich wirksam, offen für alle, und mit viel Herzblut organisiert. Am Ende des Tages blieb ein Gefühl von Gemeinschaft.