Glasverbot, PräsenzWie sich Ordnungsamt und Polizei auf den Karneval in Leverkusen vorbereiten

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Der Lindenplatz in Schlebusch ist bei Jugendlichen besonders beliebt zum Feiern.

Der Lindenplatz in Schlebusch ist bei Jugendlichen besonders beliebt zum Feiern.

Auch das Gleichstellungsbüro und das Jugendamt sind Karneval in Leverkusen an Bord.

Ulrich Kopka macht das nicht zum ersten Mal, das ist ihm anzumerken. Am Mittwochvormittag erzählt der Polizist bei der Karnevals-Pressekonferenz im Rathaus, bei der die Beteiligten alles, was es organisatorisch zum Karneval in Leverkusen zu wissen gibt, vorstellen, wie die Polizei ihre Rolle an den Karnevalstagen sieht.

„Wir wollen allen, die mitfeiern wollen, das ermöglichen“, sagt Kopka. „Leider müssen wir uns auf die Leute konzentrieren, die sich nicht an Regeln halten.“ Damit meint er diejenigen, die den Karneval für Alkohol- und womöglich auch für Gewaltexzesse nutzen. „Wir werden uns flächig in der Stadt aufstellen“, sagt er über die Polizeipräsenz in Leverkusen. Wie viele Einsatzkräfte und wo genau, das sagt er nicht. Grundsätzlich könne man aber die Konzepte der vergangenen Jahre so stehen lassen, „wir erwarten keine besondere Lage und reagieren auf Beobachtungen“.

Für den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) sei die Karnevalszeit natürlich besonders aufwendig, sagt Marcus Richter. In diesem Jahr noch mehr, weil Bayer 04 Leverkusen am Karnevalssamstag ein Heimspiel gegen den FC Bayern München hat. Der KOD ist im Stadtgebiet für die Sperrungen während der Züge verantwortlich oder schaut auch, ob das Glasverbot in Schlebusch eingehalten wird. Aber auch Wildpinkeln, Ruhestörungen und Vermüllung fielen am Karnevalswochenende an, so Richter.

Leverkusener Ordnungsamt erhöht die Präsenz an Karneval

Man erhöhe die Präsenz an diesem Wochenende. In der Spitze sollen 24 KOD-Angestellte zeitgleich im Dienst sein. Schlebusch, besonders der Lindenplatz, sei ein Hotspot, weil er besonders bei Jugendlichen beliebt sei. Zwischen 2000 und 4000 junge Menschen feierten dort zum Beispiel an Weiberfastnacht auf der Straße.

Weil es vor Jahren zu Verletzungen gekommen sei, gilt dort Glasverbot: Donnerstag, 8. Februar, von 8 bis 21 und Samstag, 10. Februar, von 10 bis 19 Uhr in der Fußgängerzone von der Einmündung Oulustraße/Lindenplatz bis zur Einmündung an Gregor-Mendel-Straße, an der Oulustraße von der Einmündung Münsters Gässchen bis zur Einmündung Von-Diergardt-Straße/Hammerweg und an der Ladefläche und auf dem Parkplatz parallel zum Hammerweg bis zur Dechant-Fein-Straße. 50 Ordner einer externen Sicherheitsfirma seien für den mit Gitterzäunen abgesperrten Bereich engagiert.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, sei die Oulustraße zwischen der Einmündung Von-Diergardt-Straße/Hammerweg/Bergische Landstraße und der Einfahrt Münsters Gässchen von der Herbert-Wehner-Straße aus kommend für den Individualverkehr gesperrt.

Leverkusen: Umleitungen in Schlebusch

Umgeleitet wird aus Richtung Köln kommend von der Bergischen Landstraße über den Dhünnberg, den Karl-Carstens-Ring und die Herbert-Wehner-Straße. Für Anwohner ist die Anfahrt bis zur Einmündung Hammerweg und Von-Diergardt-Straße möglich. Die Parkplätze am Münsters Gässchen und die Parkgarage sind über die Herbert-Wehner-Straße/Oulustraße zu erreichen. Münsters Gässchen wird zur Einbahnstraße – Einfahrt in Höhe Pfannkuchenbaus, Ausfahrt Hausnummer 40.

Busse werden von Donnerstag, 8. Februar, ab 8 Uhr bis mindestens 21.30 Uhr ab der Einmündung Dhünnberg über Dhünnberg, Karl-Carstens-Ring und die Herbert-Wehner-Straße umgeleitet. Während dieser Zeit entfallen die Haltestellen Von-Diegardt-Straße und Gezelinallee.

Wie Michael Küppers, Leiter des Fachbereichs Kinder und Jugend bei der Stadt, mitteilte, begleiteten er und seine Kolleginnen und Kollegen alle Züge, ein Schwerpunkttag sei aber auch der Donnerstag in Opladen und Schlebusch. Zum ersten Mal verteilt das Team Flaschenstopfen aus Kunststoff, die verhindern sollen, dass jemand unbemerkt K.o.-Tropfen in Getränkebehälter füllen kann. Außerdem wollen man an den Karnevalstagen mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen, um sicherzustellen, dass alle gut nach Hause kämen oder Notfallnummern wüssten.

Unter dem Motto „Fastelovend ist kein Freifahrtschein“ hängt das Team um Cornelia Richrath, Leiterin des Gleichstellungsbüros, zum vierten Mal Plakate gegen jede Form sexualisierter Gewalt auf. Auch sei das Gaststätten-Personal geschult, um auf die Botschaft „Luisa ist hier“ reagieren. Einen Satz, den bedrängte Menschen als versteckten Hinweis geben können.

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