Markt in LeverkusenSo war die zweite „Landpartie“ auf Schloss Morsbroich

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Für die heimische Oase gab es Pflanzen und Dekoratives zu erstehen.

Für die heimische Oase gab es Pflanzen und Dekoratives zu erstehen.

Leverkusen – Eine Oase für Kunst- und Gartenliebhaber ist das Gelände von Schloss Morsbroich ohnehin – am Pfingstwochenende aber gab es auch die Möglichkeit, sich von dort Dekoratives für die heimische Oase mitzunehmen. Handgefertigte Waren aus vielen Bereichen konnten Besucherinnen und Besucher auf der zum zweiten Mal stattfindenden „Landpartie“ entdecken, probieren, anfassen. Von den rund 140 Ausstellern war etwa ein Drittel zum ersten Mal dabei.

Regen trübt Urlaubsgefühl

„Es ist wie ein Tag Urlaub“, preist Veranstalter Philipp Bürgers den Markt. Am Samstag konnten sich bei rund 3000 Besuchern und Live-Musik im Biergarten durchaus Urlaubsgefühle einstellen. Am Sonntag aber störte vor allem eines den gemütlichen Bummel: Der teilweise heftige Regen.

Ausstellerin Monika Derrix sah das Ganze gelassen. Eines hat die Filzkünstlerin auf Messen immer dabei: Arbeit. So könne sie die Zeit am Stand nutzen und auch den Kunden zeigen: Sie macht das alles wirklich selbst. Seit knapp 23 Jahren ist Derrix mit „Filzhand“ auf Märkten unterwegs, viele Menschen haben auf den zwei Stühlen vor ihrem Zelt innerhalb der Jahre Platz genommen. Ihr ist klar: „Als Filzerin muss man das Vertrauen der Kunden gewinnen. Es ist hochpreisige Ware, aber auch gute deutsche Handarbeit.“

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Das galt für viele Produkte, die an diesem Wochenende auf dem Gelände von Schloss Morsbroich angeboten wurden. Zwei Mal musste die „Landpartie“ in den vergangenen zwei Jahren coronabedingt ausfallen, nun kehrte die Messe nach Leverkusen zurück. Das freute die Besucher sehr. Organisator Philipp Bürgers erzählt, dass es sogar Leute gibt, die der Messe nachreisen, wenn etwa der gute Honig ausgegangen ist.

Schlosszauber im Herbst

Im Gegensatz zum verwandten Herbstmarkt „Schlosszauber“ gibt bei der „Landpartie“ auch alles für den eigenen Garten: Von Thai-Basilikum bis zur einfachen Petersilie, Gartengeräte und -zubehör, Grills und Delikatessen. Bei letzteren mussten Besucher nicht warten, bis sie auf dem heimischen Grill landen. Eine bunte kulinarische Mischung von Pralinen über Flammkuchen und Käsespezialitäten bis zur Currywurst vom Duroc-Schwein wurde im Schlosspark serviert.

Zuflucht im Innenraum

Durch das süße Angebot testeten sich Dagmar und ihre Tochter, die vor dem Regen in die Innenräume des Schlosses geflüchtet waren. „Wir haben viel probiert. Pralinen, Lakritz, vor allem Süßigkeiten. In der zweiten Runde kommt dann das Herzhafte“, lachte das Mutter-Tochter-Gespann, das schon zum zweiten Mal den Markt besuchte. Sie hatten sich bewusst entschieden, trotz Unwetterwarnung zu kommen: „Dann sind nicht so viele Leute da.“

Draußen hielt Ausstellerin Felicitas Wilhelm weiter die Stellung. Bunten Schmuck und Accessoires aus italienischem Muranoglas bot die Handwerkerin an. Vom Ohr bis zum Fuß: Jedes Stück ist bei ihr ein Unikat. Bei 1200 Grad formt die Künstlerin mit einem Perlenbrenner das Glas zu einzigartigen Stücken. Sie ist begeistert von dem außergewöhnlichen Angebot des Marktes: „Das findet man in den Innenstädten leider nicht mehr.“

Bilder aus Muscheln

Ein wahrer Hingucker in den Innenräumen waren die Bilder von Wigand Schmidt. Vor 40 Jahren begann der heute 78-Jährige aus zerkleinerten Muscheln filigrane Bilder zu gestalten. 850 Materialschatullen mit Muschelstücken in verschiedenen Farben und Feinheitsgraden stehen dem Künstler in der heimischen Werkstatt zur Verfügung. „Man muss die Bilder in echt gesehen haben, um zu sehen wie der Perlmutt-Anteil sie zum glänzen und glitzern bringt“, so Schmidt.

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Anders als in den Jahren zuvor wurden Markt- und Museumsbesuch diesmal entkoppelt. Die Ausstellungsräume blieben geschlossen. Eine Eintrittskarte für die Messe erlaubt jedoch im Nachgang einen kostenlosen Besuch des Museums in den Monaten Juni oder Juli.

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