Verbissenes Ringen um MandateKampf bei Leverkusens Sozialdemokraten eskaliert weiter

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SPD-Vorsitzender Jonas Berghaus (Mitte) bringt mit neuen Parteimitgliedern und alten Kadern Bewegung in die Kandidatenaufstellung für die Kommunalwahl.

  • Die Unterstützer von Jonas Berghaus prägen die Kandidatenaufstellung.
  • Neumitglieder der SPD verändern Mehrheiten in Ortsvereinen.
  • Kampfkandidaturen von Ratshinterbänklern.

Leverkusen – Die Grabenkämpfe innerhalb der Leverkusener SPD gehen mit unverminderter Härte weiter. Hatte der neue Unterbezirksvorsitzende Jonas Berghaus auch bekundet, sich in allen Ortsvereinen um eine Befriedung der Lage nach der Ablösung der Leverkusener Parteivorsitzenden Aylin Doğan bemühen zu wollen, in der Praxis wird mit allen Mitteln versucht, gut gepflegte Parteifeindschaften abzuarbeiten.

Dazu bietet sich aktuell die Gelegenheit, wenn in den einzelnen Ortsvereinen neue Vorstände gewählt werden, vor allem aber auch, wenn es um die Wahl jener Delegierten geht, die den Oberbürgermeister-Kandidaten und erst recht die Bewerber um künftige Mandate im Stadtrat und den drei Bezirksvertretungen bestimmen.

Mehrheitswechsel über Nacht

Auf eine Entscheidung des Unterbezirksvorstands hin, ist es zahlreichen neu rekrutierten Parteimitgliedern möglich auszuwählen, in welchem Ortsverein sie aktiv sein wollen. Das soll nach Informationen der Redaktion dazu geführt haben, dass gruppenweise kurzfristige Verabredungen getroffen worden sind, um Mehrheitsverhältnisse zu manipulieren.

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So geschehen am Donnerstagabend im Ortsverein Schlebusch/Alkenrath, wo Neumitglieder mit Migrationshintergrund vor allem aus Manfort und Steinbüchel aufgetreten seien und unerwartete Kampfkandidaturen unterstützten. So schaffte es die finanzpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Milanie Hengst, nicht mehr in den Vorstand. Dagegen wurden die altgedienten Ratsherren Dieter März und Gerd Masurowski gewählt.

Eva Lux mischt mit

Während sich Oberbürgermeister Uwe Richrath und Bundestagsabgeordneter Karl Lauterbach aus den gegenwärtigen Machtkämpfen diplomatisch heraushalten, um eigenen Ambitionen nicht zu schaden – Lauterbachs Mitarbeiter Ismail Kutbay, der dem Ortsverein Wiesdorf/Manfort führt, hat zahlreiche der flexiblen Neumitglieder angeworben –, soll Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Eva Lux zu den Hauptprotagonisten im kommunalen Vorwahlkampf gehören.

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Der sollte mit der Aufstellung der Kandidatenlisten am 29. Februar 2020 ein Ende finden. Doch dieser Termin soll – mangels Wahlprogramms – inzwischen wackeln.

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