DauerregenErft-Pegel leicht erhöht – Bergheimer Erftverband sieht keine Hochwassergefahr

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Das Ufer der Erft in Zieverich.

Die Pegelstände der Erft sind aktuell leicht erhöht.

Auch im Rhein-Erft-Kreis regnet es seit Wochen fast durchgängig. Laut des Erftverbandes gibt es aber keinen Grund zur Sorge.

Lang anhaltende Regenfälle und Hochwasser in verschiedenen Landesteilen wecken Erinnerungen an die Flutkatastrophe im Jahr 2021. Laut Deutschem Wetterdienst muss zumindest der Norden des Landes Nordrhein-Westfalen auch am Wochenende mit viel Regen rechnen. Im Einzugsgebiet der Erft sind die Aussichten besser. Zwar sind die Pegelstände erhöht. Eine Hochwassergefahr sieht der Erftverband aber nicht.

„Ab dem 22. Dezember ist an der Erft mit maximal 25 Litern je Quadratmeter deutlich weniger Regen gefallen als im Osten von Nordrhein-Westfalen“, sagt Ronja Thiemann, Sprecherin des Erftverbandes. Dort seien es teilweise 90 Liter je Quadratmeter gewesen – fast das Vierfache.

Kritische Pegelwerte habe die Erft nicht erreicht. Das Hochwasserrisiko sei grundsätzlich eher im Süden des Einzugsgebietes der Erft groß, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Weil dieses bei Westwetterlagen durch die Eifel abgeschattet werde, falle dort aktuell weniger Niederschlag an als in den dem Wind zugewandten Bereichen an der Ruhr und östlich des Rheins.

Tagebaue sorgen für niedrige Grundwasserstände

Verlässliche Prognosen gibt es allerdings nur für die nächsten zwei bis drei Tage. „In diesem Zeitraum wird relativ wenig Niederschlag erwartet. Die Pegel werden daher stagnieren und keine kritischen Werte erreichen“, sagt Thiemann. Entwarnung gibt der Erftverband aber nicht: „Die Böden sind mittlerweile komplett gesättigt. Bei gegebenenfalls wieder zunehmenden Niederschlägen können auch relativ schnell wieder höhere Werte erreicht werden.“

Im Rheinischen Revier sind wegen der Tagebaue die Grundwasserstände abgesenkt. Hinzu kommt, dass diese wegen der verhältnismäßig langen Trockenperioden in den vergangenen Jahren ohnehin tief liegen. Deshalb würden die Grundwasserstände „zeitlich gedämpft“ auf die Niederschläge reagieren, sagt Thiemann. „Allerdings beaobachten wir lokal infolge der überdurchschnittlich nassen Monate auch höhere Grundwasserstände.“

Eine allgemeine, verbandsweite Aussage über die Grundwassersituation ist laut Thiemann aber nicht möglich. „Wir beobachten die Entwicklung räumlich sehr engmaschig.“

Zumindest die Daten des Deutschen Wetterdienstes deuten auf Entspannung hin. Samstag und Sonntag soll es in der Region trocken bleiben. Leichten Regen erwartet der Wetterdienst im Rhein-Erft-Kreis erst wieder am Montag.

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