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Gebäude in ErftstadtNeuer Nutzer für ehemalige Trafostation gesucht

Lesezeit 2 Minuten
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Für die ehemalige Trafostation in Friesheim sucht das Energieunternehmen einen neuen Nutzer.

  1. Das Energieunternehmen Westnetz sucht für eine ehemalige Trafostation in Erftstadt einen neuen Nutzer.
  2. Mit dem Bau einer Kompaktstation hat das Backsteingebäude keine Funktion mehr.

Erftstadt

Eine ungewöhnliche Immobilienofferte macht das Energieunternehmen Westnetz. Es sucht für das elf Meter hohe, ehemals als Trafostation genutzte Gebäude an der Weilerswister Straße/Ecke Ackerstraße in Friesheim einen neuen Nutzer.

Mit dem Bau einer Kompaktstation, die die unterirdischen Stromleitungen reguliere, habe das Backsteingebäude keine Funktion mehr, erläutert Edith Feuerborn, Pressesprecherin von Westnetz. Der Turm sei 1911 errichtet worden.

„Damals wurden Hochkabel für 300 bis 400 Einwohner von der Station zu den Häusern gelegt. Damit fing die Stromversorgung hier im Ort an“, berichtet Feuerborn. Später seien von der Station die Kabelstränge zu den benachbarten südlichen Stadtteilen Borr und Niederberg weitergeleitet worden.

Das Gebäude steht auf einem 18 Quadratmeter großen Grundstück von RWE und bietet zehn Quadratmeter Nutzfläche. Für Westnetz kommt quasi nur eine bestimmte Nutzungsmöglichkeit infrage.

„Der Turm eignet sich als Nistmöglichkeit für Greifvögel“, erklärt Feuerborn. Der Stiftung für Artenvielfalt sei der Turm bereits angeboten worden. Die Stiftung aber kümmere sich bereits um andere ehemalige Trafostationen in Mechernich und Bad Münstereifel. Westnetz habe Kontakt mit dem Kreis aufgenommen, der sich an die Stadt gewandt habe, um eine Übernahme des Gebäudes zu prüfen.

Symbolischer Kaufpreis

Das Gebäude soll zum symbolischen Preis von einem Euro den Eigentümer wechseln. „Überdies gibt es von unserem Unternehmen eine zweckgebundene Unterstützung in Höhe von 4000 Euro zur Einrichtung der Niststation. Ansprechpartner für Interessenten ist Willi Zervos, Netzexperte für Turmstationen. Er steht für Anfrage per Mail zur Verfügung.

Als weitere Immobilie veräußert werden solle auch die „Station Conzen“ in Konradsheim. Das Gebäude mit seinem markanten Treppengiebel steht an der Kreisstraße 44 und ist im Gegensatz zum Friesheimer Turm ein Denkmal.

Sollte die Stadt als Untere Denkmalbehörde keine Einwände haben, würde auch diese Station für den Artenschutz genutzt. Der Lechenicher Gartenbauverein würde sich um die Herrichtung als Niststation kümmern, kündigt Vorsitzender Hans Oberhofer an.

Das Erdgeschoss könne bestens von der Interessengemeinschaft Konradsheimer Bürger für die Lagerung von Arbeitsmaterial genutzt werden. Vor 20 Jahren hatte der Lechenicher Gartenbauverein bereits eine Trafostation von RWE am Michael-Schiffer-Weg übernommen und aufwendig auf eigene Kosten dank seiner Aktivgruppe renoviert . Seitdem nisten Schleiereulen, Turmfalken und Fledermäuse im Turm .

willi.zervos@westnetz.de