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Einsatz in FrankreichBürgermeister ehrt sechs Feuerwehrmänner aus Königswinter

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Ehrung mit (v.l.) Geschäftsbereichsleiter Nicolas Klein, Bürgermeister Lutz Wagner, Leiter  Michael Bungarz, Mario Euskirchen, Martin Leischner, Torsten Weiler, Andreas Schmitz und  Matthias Jung 

Königswinter – Für ihren besonderen Einsatz im August bei ausgedehnten Vegetationsbränden im französischen Hostens bei Bordeaux hat Bürgermeister Lutz Wagner sechs Wehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt ausgezeichnet. „Ich möchte ihnen persönlich und im Namen der Stadt Dankbarkeit und Wertschätzung für ihr ehrenamtliches Engagement ausdrücken.“ Dabei überreichte er den Wehrleuten als Anerkennung einen Gutschein.

Anfrage kam um 15 Uhr, Abfahrt war um 1 Uhr morgens

Die französischen Behörden hatten am 9. August über die Europäische Union ein Hilfeersuchen gestellt. Sechs Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter, die dem NRW-Waldbrandmodul angehören, wurden nachmittags um 15 Uhr angefragt, bekamen um 21.30 Uhr die Zusage ihres Einsatzes und trafen sich noch in der Nacht um 1 Uhr in Bonn.

Bereits zwei Stunden später ging es mit weiteren Kräften aus Düsseldorf, Leverkusen, Ratingen, Niedersachsen, Fachberater der Hilfsorganisation und eine Versorgungseinheit der Johanniter Unfallhilfe im Konvoi nach Südfrankreich.

Alles zum Thema Herbert Reul

Vor allem Nachlöscharbeiten

Oberfeuerwehrmann Mario Euskirchen, Unterbrandmeister Matthias Jung, Hauptfeuerwehrmann Andreas Schmitz, Hauptbrandmeister Martin Leischner und die Stadtbrandinspektoren Heiko Basten und Torsten Weiler hatten sofort zugesagt, um in Windeseile ihre Arbeitsstellen zu verlassen und alles Notwendige an persönlichen Dingen sowie dem Einsatzequipment zu packen. „Unsere Aufgabe war es, die bereits abgebrannten Gebiete zu sichern und Nachlöscharbeiten zu leisten“, so Schmitz, der im Hauptberuf Soldat ist.

Das Hauptaugenmerk ihrer Arbeit lag darin die französische Feuerwehr zu entlasten, indem sie auch Objekte schützten und Nachlöscharbeiten vornahmen. „Das ist ein anderes Löschen als hier bei uns in Deutschland, bei dem ein Haus gelöscht und eventuell ein Übergreifen auf ein anderes verhindert oder dieses gelöscht werden muss. Überall ist verbranntes Gelände, die Objekte stehen leer, es geht darum auch beim Löschen Wasser zu sparen, denn im Wald stehen keine Wasserhydranten zu Verfügung. Es sind andere Werkzeuge und andere Taktiken der Brandbekämpfung oder auch einfach andere Schlauchgrößen die angepasst werden müssen“, erklärte Schmitz.

Französische Bevölkerung versorgte Einsatzkräfte

Rund 1300 Feuerwehrleute aus Deutschland, Polen, Rumänien und Österreich unterstützten die Franzosen. Untergebracht in Zelten auf Feldbetten auf einem Campingplatz seien sie hervorragend von der Bevölkerung und der Feuerwehr verpflegt und medizinisch versorgt worden.

Löschflugzeuge und Helikopter aus anderen Ländern halfen ebenfalls. Dank einsetzenden Regens konnten die Königswinterer Wehrleuten zwei Tage früher als geplant ihre 1200 Kilometer lange Heimreise wieder antreten.

Für einige Königswinterer war es schon der zweite Auslandseinsatz. Bereits im August 2021 halfen sie den griechischen Kollegen. Feuerwehrleiter Michael Bungarz dankte für die Anerkennung und den Verzehrgutschein der Stadt im Namen aller Kollegen und betonte ebenfalls das über das normale Ehrenamt hinausgehende Engagement, dass auch bei den Bürgern große Anerkennung fand.

Einzige Freiwillige Feuerwehr im EU-Waldbrandmodul

„Die Königswinterer Feuerwehr ist die einzige Freiwillige in Deutschland, die an diesem EU-zertifizierten Waldbrandmodul teilnimmt“. Am 19. September werden die Wehrleute vom nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Reul empfangen, der ihren Einsatz ebenfalls würdigen will.