Feuer des FriedensKurdische Gemeinschaft feierte das traditionelle Newroz-Fest

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Die kurdische Gemeinschaft tanzte mit ihren Besuchern um das Newroz-Feuer.

Die kurdische Gemeinschaft tanzte mit ihren Besuchern um das Newroz-Feuer.

Siegburg – So viel Stimmung erlebt man selten im Gewerbegebiet hinter dem ICE-Bahnhof. Mehr als 300 Besucher feierten im Hof der Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn das traditionelle Neujahrs- und Frühlingsfest Newroz.

„Es hat eine mystische und politische Bedeutung“

„Live-Musik und Tanz gehören bei uns einfach dazu“, sagte Jinda Zelal Ataman, die für den Verein Flüchtlinge berät. Zentrales Element der Newroz-Feier ist das Feuer: „Es hat eine mystische und eine politische Bedeutung. Zum einen verbannt es die Reste des Winters, zum anderen steht es für die Stärke des kurdischen Volkes und sein Bestreben nach Frieden, Freiheit und Demokratie.“

So ließen sich auch etliche Kommunalpolitiker, darunter einige Bürgermeister aus dem Rhein-Sieg-Kreis, nicht nehmen, das Newroz-Feuer zu entzünden. In diesem Jahr feiert die Kurdische Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn ihr 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass startet der Verein am kommenden Wochenende eine offene Kunstwerkstatt zum Thema Heimat, Identität und Vielfalt. Alle Einwohner des Rhein-Sieg-Kreises seien eingeladen, sich künstlerisch mit diesen Begriffen auseinanderzusetzen, sagte der Vereinsvorsitzende Musa Ataman.

Gemeinsames Feiern und Wiedersehen im Mittelpunkt des Newroz-Fest

Wenn die Kurdische Gemeinschaft am 15. Juni ihren runden Geburtstag in der Troisdorfer Stadthalle feiert, sollen die Ergebnisse der Workshops in einer Ausstellung und einer Bühnenperformance präsentiert werden. Anschließend werden die so entstandenen Kunstwerke bis zum Jahresende als interaktive Wanderausstellung durch den Rhein-Sieg-Kreis geschickt. Schirmherrin der Jubiläumsveranstaltung ist Heimatministerin Ina Scharrenbach, die auch zum Festakt in Troisdorf erwartet wird.

„Es ist nicht erfasst, wie viele Kurden hier in der Region leben“, erläuterte Jinda Zelal Ataman: „Die meisten dürften aus dem Teil Kurdistans stammen, der heute zu Syrien gerechnet wird“. Beim Newroz-Fest stand das gemeinsame Feiern und das Wiedersehen mit Freunden und Bekannten im Mittelpunkt. Auch zahlreiche Nachbarn waren der Einladung gefolgt. Immer wieder beschworen die Sänger den Stolz und das tragische Schicksal des kurdischen Volkes. Viele Besucher hatten sich in traditionelle Gewänder gekleidet, kurdische Spezialitäten fanden regen Absatz. Der Bezug zur neuen Heimat schuf eine Karte des Rhein-Sieg-Kreises, auf der sich die Gäste mit bunten Fingerabdrücken verewigen konnten.

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