Ukraine-VerletzteSo viele hat Deutschland über das Kleeblattverfahren behandelt

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Notfallzentrum Uniklinik Rostock

Ein Patientenbett im Universitären Notfallzentrum der Universitätsmedizin in Rostock. (Symbolbild)

Berlin – Kliniken in Deutschland haben über das Kleeblattverfahren mehr als 200 Kranke und Verletzte aus der Ukraine aufgenommen. Von insgesamt 620 Hilfeleistungsersuchen auf europäischer Ebene habe Deutschland 220 Patientinnen und Patienten zur Behandlung übernommen, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Mehr als 50 weitere Patientenübernahmen werden bald, kriegsbedingt teilweise verzögert, abgeschlossen sein.“

Die meisten Erkrankten werden im Süden Deutschlands behandelt. „Von den 220 übernommen Patientinnen und Patienten sind 52 ins Kleeblatt Süd gebracht worden, 50 ins Kleeblatt Nord, 44 ins Kleeblatt Ost, 39 ins Kleeblatt West und 35 ins Kleeblatt Südwest“, hieß es weiter.

Wie die Länder im Kleeblattsystem organisiert sind

 Kleeblatt Nord: Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen, Niedersachsen     Kleeblatt Ost: Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen     Kleeblatt West: Nordrhein-Westfalen     Kleeblatt Südwest: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg     Kleeblatt Süd: Bayern Der Sprecher erklärte, dass die Patientenverlegungen auf EU-Ebene über das EU-Katastrophenschutzverfahren koordiniert werden. Die Übernahme der Behandlungsbedürftigen aus den Nachbarstaaten der Ukraine nach Deutschland würden durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, eine nachgeordnete Behörde des Bundesinnenministeriums, organisiert.  Auch das Bundesgesundheitsministerium, das Robert Koch-Institut und die Bundeswehr unterstützten die Koordinierung, hieß es weiter.

Kleeblattkonzept in Corona-Pandemie entstanden

Mit dem Kleeblattverfahren werden die Erkrankten dann in die Krankenhäuser verteilt: „Die Bundesregierung und die Bundesländer haben sich dazu bereit erklärt, Verletzte und Kranke aus der Ukraine zur Behandlung in Deutschland aufzunehmen, gleich welchen Ursprungs die Behandlungsbedürftigkeit ist“, sagte der Ministeriumssprecher.

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Der Bund hatte das Kleeblattkonzept nach Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 erarbeitet, zunächst zur bundesweiten Verlegung von intensivpflichtigen Corona-Erkrankten. Seit März 2022 nutzen Bund und Länder das System zur Verteilung von Menschen, die wegen des Krieges in der Ukraine medizinisch behandelt werden müssen. (am/RND)

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