„Angst, Leid und Lebensgefahr“Onkologen fordern Pflegende in NRW zu Streik-Pause auf

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Hallek IV Bause

Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln

Köln – Die onkologischen Direktoren und die Patientenbeiräte der sechs Unikliniken in Nordrhein-Westfalen rufen die Pflegenden zu einer Streik-Pause auf. In einem offenen Brief wenden sie sich an den Bundesvorstand der Gewerkschaft Verdi. „Der aktuelle Streik verursacht täglich Verschiebung von Eingriffen und Therapien, infolgedessen sowohl Angst, als auch Leid und gar Lebensgefahr durch Voranschreiten der Krebserkrankung“, heißt es in dem Schreiben, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt.

Die Autorinnen und Autoren seien „maximal besorgt“ um das Wohlergeben der Krebspatienten. „Die umfassende Einbeziehung der Krebsmedizin in die Streikmaßnahmen in dem derzeitigen, massiven Ausmaß ist neu und wird von uns mit allergrößter Sorge gesehen“, heißt es weiter.

Man könne den Betroffenen spezielle Therapieverfahren und chirurgische Eingriffe nicht vorenthalten – und auch nicht in andere Häuser verlegen. „Sie müssen wegen der extremen Belastung heimatnah durchgeführt werden, damit Patientinnen und Patienten in dieser extremen Situation die seelische wie soziale Unterstützung ihrer Familien und Freunde erhalten können“, heißt es.

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Offener Brief: Unterzeichner unterstützen Pflege-Streik grundsätzlich

Hintergrund ist ein Streik der Pflegerinnen und Pfleger an den sechs Unikliniken des Landes, der seit einem Monat läuft. Ziel der Streikenden ist es, den „Tarifvertrag Entlastung“ zu erzwingen, der neben einer besseren Bezahlung vor allem bessere Arbeitsbedingungen und eine niedrigere Belastung garantieren würde. Die Verfasserinnen und Verfasser des offenen Briefes zeigen grundsätzlich Verständnis für den Streik.

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„Wir unterstützen das Anliegen der Pflegeberufe, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, insbesondere zur Entlastung des Pflegepersonals für alle Krankenhäuser in NRW“m heißt es in dem Schreiben. Die Forderung, den Streik nun zu unterbrechen, wird allein mit der Sorge um den Zustand der Patientinnen und Patienten begründen. Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderem von Michael Hallek, dem Direktor der Klinik für Innere Medizin an der Kölner Uniklinik.

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