Arbeitnehmer in KölnPsychische Probleme sind häufigster Grund für Krankschreibung

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Im vergangenem Jahr waren in Köln mehr Menschen krankgeschrieben als noch 2017 – der häufigste Grund sind psychische Probleme. (Symbolbild)

Köln – Im vergangenem Jahr waren in Köln mehr Menschen krankgeschrieben als noch 2017. Laut Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK erhöhte sich der Krankenstand im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent auf 3,7 Prozent. Damit liegt Köln weiter unter dem Landesdurchschnitt von 4,3 Prozent. „Laut unserem Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1000 Arbeitnehmern 43 krankgeschrieben“, sagte Thomas Rückert, Leiter DAK-Servicezentrums Köln.

Tendenziell meldeten sich Menschen in Ballungsräumen weniger oft krank als in ländlichen Regionen, so Rückert. Möglicherweise liege das daran, dass die Menschen auf dem Land älter und die Betriebe in der Stadt größer seien und daher über ein besseres Gesundheitsmanagement verfügten.

Psychische Erkrankungen als häufigster Grund

Am häufigsten fallen Arbeitnehmer wegen psychischer Erkrankungen (19 Prozent), Erkrankungen am Muskel-Skelett-System (16,8 Prozent) und Problemen im Bereich der Atemwege (15,1 Prozent) aus. Zugenommen haben die Verletzungen und Vergiftungen, die mit 11,8 Prozent die vierthäufigste Ursache für Arbeitsausfälle war.

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Doppelt so oft wie der Durchschnitt der Beschäftigten fehlen Arbeitnehmer mit einer Suchtproblematik am Arbeitsplatz. Bei ihnen wurden in allen Diagnosegruppen mehr Fehltage dokumentiert. „Besonders deutlich ist der Unterschied bei den psychischen Leiden. Hier sind es mehr als dreimal so viele Fehltage“, sagte Stephan Bender, Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uniklinik Köln.

Suchtprobleme: Drei Viertel auf Alkohol zurückzuführen

Drei Viertel der Krankmeldungen bei Menschen mit Suchtproblemen sind in NRW auf Alkohol zurückzuführen. 13,3 Prozent der Beschäftigten – 1,6 Millionen Erwerbstätige – seien als Risikogruppe einzustufen: Dies gilt, wenn Frauen pro Tag mindestens zwölf Gramm, Männer 24 Gramm reinen Alkohol trinken. Das entspricht 0,3 beziehungsweise 0,6 Liter Bier. „Das riskante Trinken bleibt ein zentrales Problem im Westen, das auch gravierende Folgen in der Arbeitswelt hat“, sagte Bender.

Erstmals wurde im Report das Thema „Gaming“ untersucht. Knapp sieben Prozent der Arbeitnehmer – 581.000 Menschen – gelten als spielsüchtig. Im Unterschied zu anderem Suchtverhalten gibt es keine genaue Definition. Ein Verdacht liege nahe, wenn Menschen nicht nur viele Stunden mit Spielen am PC oder Handy verbrächten, sondern auch soziale Kontakte und andere Interessen vernachlässigten.

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